Friedenstruppen
von El Murid (russischer Blogger)
übersetzt von MATUTINSGROUP
Livejournal, 15. April 2016 – 10:51 Uhr.- Im Klartext hat Putin das Einverständnis mit dem Vorschlag seines lieben Partners Pjotr Poroschenko ausgesprochen, im Donbass die Präsenz der OSZE auch mit Waffen zu verstärken.
Es gibt keine sichtbare Notwendigkeit, um bewaffnete OSZE-Kontingente der OSZE einzusetzen, zumal heute die Angriffe auf die Mitarbeiter der Mission offenbar nicht mal dokumentiert werden. In diesem Fall bedeutet das Einverständnis Putins nur, dass er die einstige Idee Kiews über die Stationierung von Friedenstruppen auf dem Territorium des Donbass unterstützt. Auch wenn dies bisher nicht laut ausgesprochen wird, ist es faktisch genau so.
Unbewaffnete Vertreter der OSZE sind faktisch Beobachter, die nur die Lage und die Verstöße feststellen können. Bewaffnete OSZE-Einheiten ermöglichen schon die Einmischung in den Prozess und dessen Steuerung.
Der Beschluß über eine Präsenz von OSZE- Friedenstruppen kann einen Wechsel beim Herangehen und konkret den Übergang zu den balkanischen Drehbuchern bedeuten, wo die Friedenstruppen die ausschlaggebende Rolle gespielt haben, formell neutral, aber faktisch nur einer Konfliktpartei zuspielend.
Dem Kreml wird seine Präsenz im Donbass offenbar lästig. Alles hinwerfen und den Donbass verlassen, kann er aus Imagegründen nicht. Außerdem fürchtet die russische Führung, dass Kiew (wofür die USA steht) die Minsker Vereinbarungen als Instrument der Erpressung verwendet.
Putin hat gestern wieder einmal bestätigt, dass es keine Alternative zu diesen Abkommen gibt, somit auch nicht zur Rückführung des Donbass in die Ukraine. Zeit bleibt immer weniger bis Ende 2016. Deshalb bedeutet der Vorschlag über den Einsatz der Friedenstruppen (konkret von OSZE-Truppen, keinesfalls anders) den Wunsch, sich aus der Verantwortung zu ziehen und schnell seine Hände in Unschuld zu waschen.
Die Geschichte des Verrates an den Landsleuten ist noch immer nicht fertiggeschrieben. Dass dies direkt Verrat und Gemeinheit ist, daran gibt es doch längst schon keinen Zweifel mehr. Jetzt blieb einfach, das Begonnene zu vollenden.
Quelle: http://el-murid.livejournal.com/
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