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ZWEI ANALYSEN DER MILITÄRISCHEN LAGE NEURUSSLANDS – ANTWORTEN AUF WICHTIGE FRAGEN

ZWEI ANALYSEN DER MILITÄRISCHEN LAGE NEURUSSLANDS –
ANTWORTEN AUF WICHTIGE FRAGEN

Kurze Übersicht zur militärischen Lage, 30. Juli 2014

Original: Oberst Cassad, LiveJournal
übersetzt vom Russischen ins Englische von Gleb Bazov
übersetzt vom Englischen ins Deutsche von Jens-Torsten Bohlke

Donezk, 02. August 2014, slavyangrad.org.-   Die Offensive der Junta ist in den meisten Gebieten zum Erliegen gebracht worden. Ihre ambitionierten Pläne einer Einkesselung von Donezk und Gorlowka sind gescheitert. Der ukrainische Verteidigungsminister Valerij Geleteij hat verkündet, dass die Fähigkeit der Junta zu militärischen Offensivhandlungen erschöpft worden ist. Infolge dessen richtete die Junta Anfragen an Belarus, um Lukaschenko als Vermittler für Verhandlungen zu haben. Die Junta hat einen Stopp der Kampfhandlungen bitter nötig, um mit einer Umgruppierung und erneuten Zusammenziehung ihrer Streitkräfte fortzufahren. Dass die Lage für die Junta allgemein schwierig ist, macht sie deutlich günstig für die Miliz. Die Miliz war imstande, eine massive militärische Offensive einer regulären Armee an den meisten Fronten abzuwehren.

Besonders herausfordernd war die Zerschlagung der Junta-Streitkräfte in den Gebieten von Schachtjorsk und Saur-Mogila, wo an den Frontlinien auf Junta-Seite mehr als 250 gepanzerte Fahrzeuge aufgeboten wurden, aber in keiner Weise bemerkenswerte Ergebnisse erkämpften. Andererseits hat die Besetzung des grösseren Teils von Debalzewo die Kommunikationsverbindungen zwischen den Volksrepubliken Donezk und Lugansk verkompliziert, und die Gefahr einer Einkesselung von Donezk und Gorlowka von Norden her besteht weiterhin. Unterdessen kann angesichts der Zerschlagung der gegnerischen Streitkräfte bei Schachtjorsk keine Rede mehr von einer vollständigen Einkesselung von Donezk sein. Die Junta hat deshalb ihre Stellungen in Debalzewo befestigt und mag das weniger herausfordernde Ziel einer Einkesselung von Gorlowka versuchen zu erreichen. Der Junta verbleiben genug Kräfte, um so vorzugehen. Und vom Wesen her bleibt das Frontgebiet zwischen Gorlowka und Altschewsk die einzige Stelle, wo die Junta immer noch eine militärische Offensive führen kann, um wichtige operative Ziele zu erreichen. Daher sollten wir nicht vorschnell urteilen, dass die Offensive der Junta völlig gescheitert ist. Unmittelbar steht bevor, dass der Verlauf der Gefechte um Debalzewo zeigen wird, ob die Junta zu weiterem Vorstoss imstande ist oder wir schrittweise zusehen, wie die Streitkräfte der Junta in einen Zeitraum grosser Schwierigkeiten geraten.

Die Hybris des Südkessels, 30. Juli 2014

Original: Comment at Yurasumy LiveJournal
übersetzt aus dem Russischen ins Englische von Gleb Bazov
übersetzt aus dem Englischen ins Deutsche von Jens-Torsten Bohlke

Die Katastrophe des „Südkessels“ erfolgte nicht, weil operative Informationen durchsickerten. Durch Einsatz von weltraumgestützten Überwachungsmitteln, Aufklärungsdrohnen und Mobiltelefonen ist das ganze Konzept der „militärischen Geheimhaltung“ reine Theorie geworden. Jede grosse Verlegung von militärischer Kampftechnik, materiellen Mitteln und Truppen wird vom Gegner binnen nur Minuten bis maximal wenigen Stunden entdeckt.

Der Tod der ukrainischen Truppen im „Südkessel“ wurde nicht durch die Fehler auf der Stufe der strategischen Planung (vom rein militärischen Blickwinkel aus wurden solche Fehler gar nicht begangen) verursacht.

Diese Katastrophe war durch die auf höchster Ebene der Systemhierarchie, auf der Ebene der grundsätzlichen Weltanschauung und des umfassenden kulturellen Niveaus der Leute, die den Einsatz „Cordon“ für die Streitkräfte planten, vorbestimmt.

Nur die US-Amerikaner, die „Yankees“, konnten eine Vorstellung von einer „Boa Constrictor – Einkreisung“ des Territoriums des Gegners aushecken. Keiner sonst ausser ihnen hat diese Vorstellung in seinem Unterbewusstsein gehabt. Für die US-Amerikaner, die „Yankees“, ist diese Vorstellung Teil ihres Grades an nationaler Selbstidentifizierung, sozusagen ein elementarer militärstrategischer Mythos der modernen US-amerikanischen Staatsdoktrin, geboren in den Wirren des Sieges der Nordstaaten übrer die Südstaaten im Amerikanischen Bürgerkrieg.

Und nur die US-Amerikaner konnten so erbärmlich die Entscheidung für einen freiwilligen Abzug von Strelkows Brigade aus Slawjansk ausser acht lassen. Und der Grund ist ein elementarer Grund: Ihre Mangel an Erfahrung der europäischen Militärgeschichte seit Jahrhunderten in ihrem Unterbewusstsein. Die Entscheidung der freiwilligen Kapitulation geggenüber dem Gegner, kampflos, an ihrer wichtigsten Stellung, welche bis zum allerletzten Tag mit allen Arten an Kampfmitteln vollgepumpt worden ist, geht einfach nicht in ihren Kopf rein!

Kurze Antworten auf wichtige Fragen, 2. August 2014

Original: Oberst Cassad LiveJournal
übersetzt aus dem Russischen ins Englische von Gleb Bazov
übersetzt aus dem Englischen ins Russische von Jens-Torsten Bohlke

Was geht in den nördlichen Vororten von Donezk vor sich? – Der Gegner hat Awdejewka eingenommen und führt derzeit seine Streitkräfte für einen Angriff auf Jasinowataja zusammen. Diese Offensive wird für morgen oder übermorgen erwartet.

Was geht mit dem Südkessel vonstatten? – Laut bestätigten Informationen sind konkret in diesem Moment Kapitulationsverhandlungen für einen Teil der dort eingekreisten ukrainischen Streitkräfte aufgenommen worden. Rund 1500 Männer sind kapitulationsbereit. Sie bitten derzeit um freies Geleit in das von der Junta kontrollierte Gebiet im Austausch für die Übergabe all ihrer Waffen, ihrer verbliebenen Munitionsbestände und der übrig gebliebenen militärischen Technik (insgesamt ca. 60-70 gepanzerte Fahrzeuge, die meisten davon ohne Kraftstoff, darunter bis zu 30 Panzer, BMP’s, BTR’s, Grad-MLRS-Raketenartilleriesysteme, sowie eine Zahl an Artilleriegeschützen).

Was geschieht gerade in Lutugino? – Der Gegner hat sich im Zentrum der Stadt verschanzt und verlegt Reservekräfte aus dem Norden von Lugansk dorthin, um eine Gruppierung für weitere Angriffshandlungen Richtung Westen von Lugansk aufzustellen. Die Miliz führt derzeit ihre Kräfte zusammen, um zu versuchen, Lutugino wieder einzunehmen.

Was passiert gerade in Marinowka? – Nach Einnahme von Marinowka versuchte der Gegner weiter zu den eingekesselten ukrainischen Truppen vorzustossen. Aber er scheiterte dabei. Artilleriebeschuss erschwerte die Bewegung der gegnerischen Streitkräfte und trotz der Einnahme von Marinowka konnten sie ihre strategische Aufgabe der Deblockierung des Südkessels nicht abschliessend lösen.

Was geschieht gerade nahe Saur-Mogila? – Saur-Mogila wird von der Miliz standhaft kontrolliert, obwohl die Miliz dort in einer halben Einkreisung steckt. Versuche der Eroberung der strategischen Höhe sind durch Mangel an Infanterie und ihre niedrigen Gefechtsfähigkeiten vereitelt worden. Artillerie und Panzer sind zu diesem Zeitpunkt unfähig, dieses Defizit auszugleichen.

Was ereignet sich gerade in Schachtjorsk? – Alles ist unter Kontrolle bei Schachtjorsk, wie auch bei Tores und Snjeschnoje. Die 25. „Luftgrab“-Fallschirmjägerbrigade, die am 27. Juli durchgebrochen ist, verkraftete hohe Verlustzahlen an Getöteten, Verwundeten und gefangen genommenen Angehörigen. Und sie verlor ihre Angriffsfähigkeiten. Der Gegner ist unfähig, seine Reserven in dieses Gebiet zu verlegen. Alle seine Reservekräfte sind bereits im Gebiet von Marinowka und Saur-Mogila stationiert worden. Demzufolge wird der Gegner ausserstande sein, hier ohne Umgruppierung seiner Streitkräfte weiterzumachen.

Wird Donezk eingekesselt werden? – Weil der Angriff durch Schachtjorsk und Debalzewo gescheitert ist, wird die Junta bestrebt sein, eine enge Einkesselung vorzunehmen, was dann über den nächsten Angriffsschlag durch die Nordgruppe erfolgen soll. Die nächste Aufgabe ist die Einnahme von Jasinowataja, gefolgt von einem Angriff auf Enakijewo. Ist dieser Plan umgesetzt, dann wird die Lage in Donezk vom Standpunkt der Verbindungslinien her bedrohlich werden.

Was ereignet sich gerade in Wostok? – Zur Stunde agieren drei verschiedene Streitkräfte-Gruppierungen unter dem Namen Wostok (einer dieser Verbände betreibt derzeit Schutzgelderpressung in Donezk statt zu kämpfen). Der Name ist erfolgreich zu einer Marke geworden. In naher Zukunft können wir drakonische Befehle erwarten, und zwar mit der Zielstellung, das Banditentum hinter den Frontlinien zu beseitigen.

Was geschieht mit Borodaj? – Für jetzt wird Borodaj seinen Funktion weiterhin behalten. Er wird nach Donezk zurückkehren, nachdem er all sein zu erledigendes Geschäft in Moskau und in Rostow erledigt haben wird.

Was geht gerade in Stachanow und Altschewsk vonstatten? – Nach ihrem Abzug aus Lissitschansk bezog die Gruppe von Mosgowoj ihre neuen Stellungen und zermürbt den Gegner mit ihren Angriffen im Gebiet von Perwomajsk, Popasnaja und im Norden von Debalzewo. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, dem Gegner nicht straflos zu ermöglichen, sich selbst im besetzten Gebiet einzugraben (wodurch die Kontrolle über Perwomajsk und Poposnaja zurück erlangt wird und zwischen den Kriegsparteien hin und her wechselt) sowie einen Teil der gegnerischen Kräfte an sich zu binden, um die ukrainische Armee davon abzuhalten, sofort eine Offensive von Debalzewo aus bis tief in die Volksrepublik Donezk hinein zu starten. Im wesentlichen ist ihre Aufgabe, das Feuer auf sich zu lenken.

Was ereignet sich derzeit am Flughafen Lugansk? – Der Flughafen Lugansk soll weiterhin blockiert werden. Die Ausbruchsversuche des Gegners scheitern weiterhin. Der Flughafen steht täglich unter Artilleriebeschuss unter Einsatz von 3-5 Grad-MLRS-Systemen und einigen Mörsergeschützen. Es wird erwartet, dass bei weiterer Schwächung des Südkessels in den nächsten Tagen dann zumindest eine Batterie D-30-Haubitzen verlegt werden kann, um Schläge gegen den Flughafen fortzusetzen.

Eine interessante zusätzliche Information: Ein schwedischer Staatsanwalt hat anerkannt, dass die Geschehnisse in der Ukraine eher als ein Krieg als ein „Anti-Terror-Einsatz“ zu betrachten sind. Einzelheiten dazu werden demnächst zugänglich gemacht.

Quelle:

http://slavyangrad.org/2014/08/02/two-analyses-of-military-situation-in-novorossiya-important-questions/

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