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Militärischer Lagebericht aus Neurussland, 24. August 2014

Präambel: Zum Ende der Woche, ein militärischer Lagebericht aus Neurussland. Insgesamt ist die Situation weiterhin schwierig, doch der Trend zum Besseren ist da. Auf einer ganzen Reihe der Frontabschnitte sind Angriffe gestartet worden, während sich die Offensive der Junta auf ganzer Linie totgelaufen hat.

Am Ende dieses Berichtes findet sich ein engagierter Video-Aufruf von Victoria Shilova (mit deutschen Untertiteln), einer ukrainischen Polit-Aktivistin und stellvertretenden Stadträtin in Dnipropetrovsk, die sich vehement gegen Poroshenko und die verbrecherische Kiev-Junta stellt. Bleibt zu hoffen, dass sie ihren Mut nicht mit dem Leben bezahlen wird. (Die Redaktion)


01


Die Kampfhandlungen an der Küste.

Noch wenige Tage zuvor hätte man deswegen ausgelacht werden können, doch heute begannen die Kämpfe bei Nowoazowsk. Noch in April wurde dort ein gewaltiges Luftabwehrzentrum errichtet und ein Sammelsurium an Einheiten zweifelhafter Kampfbereitschaft stationiert, die die Grenze zu Russland absichern sollten. Nach dem Zustandekommen des Südkessels 2.0 begann die Volkswehr nach Schwachstellen der Junta südwestlich von Marinovka zu suchen. Mit Erstaunen stellte man fest, dass dort so gut wie keine Sicherung existiert. Alles wurde an die Front abgezogen, wodurch sich südlich von Amwrosiewka ein riesiges Loch auftat das nur spärlich durch Deckungseinheiten gesichert ist. Logischerweise sickerten dort die Einheiten der Volkswehr Richtung Südwesten durch. Das erste Ergebnis war die Einnahme des Kontrollpunktes „Uspenka“. Danach tat sich vor der Volkswehr ein ungesicherter Raum bis zur Küste auf. Als Folge konnten mehrere Diversions-Trupps fast bis nach Nowoazowsk zu den Siedlungen Kholodnoje und Sedowo vordringen und dabei mehrere Blockposten unter Beschuss nehmen. Für die Einnahme der Siedlungen fehlen der Volkswehr hier die Kräfte, doch nach Medienberichten wurden in Mariupol Bombenschutzkeller eingerichtet, was heißt, dass die Junta hier die Fassung verliert. Nicht nur wächst das Loch an der Grenze immer weiter, so zeichnet sich nun, noch in einiger Entfernung, eine Gefahr für Nowoazowsk und Mariupol ab. Die Kräfte der Junta sind hier ungenügend, und wer weiß was da über die Grenze kommen könnte. Ausserdem stimmt das Loch südlich von Amwrosievka nicht eben optimistisch. Insgesamt ist das Geschehen hier noch kein zielgerichteter Angriff, sondern eine Unruhe stiftende Aktion, welche für die Junta zu einer bösen Überraschung wurde. Doch auch von uns konnte keiner erwarten, dass die Kämpfe am Azowschen Meer so bald statt finden würden. Zusammengefasst ist die Tendenz hier für uns positiv.

Ilowaisk

Bei Ilowaisk setzte die Junta heute die Versuche fort mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Praktisch alle kampffähigen Einheiten wurden in den Angriff geworfen. Doch lief dieser sich schneller tot, als die Junta es schaffte erneut die Einnahme von Ilowaisk zu melden. Diese Sturheit ist ziemlich erstaunlich, besonders wenn man den mehr versprechenden Plan mit Einkesselung und Einnahme von Mospino berücksichtigt, sowie das Loch in der Front südlich von Amwrosievka. Einen strategischen Sinn hat das schon lange nicht mehr. Das ist nur noch der Versuch die Situation mit ungeeigneten Mitteln gewaltsam zu ändern, denn sogar wenn die Junta auf irgend eine wundersame Weise halb zerstörtes Ilowaisk einnehmen und die Volkswehr vertreiben sollte, so würde das nicht mehr als einen taktischen Erfolg vor der wenig schmeichelhaften Gesamtsituation an der Front bedeuten.

Saur-Mogila, Schachtersk und Torez

Bei Saur-Mogila, Schachtersk und Torez gab es heute Stellungskämpfe. Junta versuchte mit Panzereinheiten Richtung Schachtersk und Torez vorzudringen, kam jedoch nicht weit. Im Prinzip spielen diese Kämpfe der Volkswehr in die Hände, da die Junta sinnlos ihre Reserven verpulvert, was in den Bataillonen den Verdacht nährt man würde mit Absicht durch den Fleischwolf gejagt (nach der einen Version durch Kremls Agenten, nach der anderen durch Poroshenkos  Agenten die die radiakalen Elemente los werden wollen). Noch eine Woche solcher Kämpfe und die Junta muss sich auf neue Überraschungen einstellen. Der Südkessel 2.0 wehrt sich noch, aber die Verluste und die Beute dort werden nicht eben gering sein. Die Volkswehr führt Angriffe auf Diakovo durch, wobei den Eingekesselten der selbe Vorschlag wie schon früher unterbreitet wurde – sich Richtung Russische Föderation zurück zu ziehen und die Technik zurück zu lassen.


02


Donezk

Nördlich von Donezk ging der Junta heute endgültig die Puste aus. Der sich tot gelaufene Generalangriff konnte lediglich durch Diversionstrupps markiert werden. Währenddessen fand die Volkswehr Reserven um einen Angriff auf Uglegorsk zu starten, welches zwar noch nicht eingenommen wurde, doch für die Junta kaum noch als Aufmarschgebiet für den Angriff auf Enakiewo dienen kann. Die Volkswehr wird versuchen den Ort in den nächsten Tagen einzunehmen, um Gorlovka und Enakiewo aus der Schusslinie zu bringen und eine Zerteilung der Kampfeinheiten hier zu verhindern. Man kann heute bereits mit Sicherheit sagen, dass der Angriff auf Donezk fehl geschlagen ist und eine direkte Gefahr für die Stadt nicht mehr besteht. Dabei wurde der Feind hier nicht nur von Jasinowataja und Uglegorsk zurück geschlagen, sondern es entstand der nächste Mini-Kessel. Der Angriffskeil zwischen Obere und Untere Krinka konnte vernichtet werden, wobei Gefangene genommen und Technik erbeutet wurde. Die Frontlinie bewegt sich langsam Richtung Debaltzewo, welches für die Volkswehr eines der am höchsten priorisierten Ziele ist.

Debaltzewo

Nördlich von Debaltzewo wurde heute ein Überraschungsangrif Richtung Nort-Westen unternommen, wobei die Einheiten bis zu den Vororten von Sewerodonezk vordringen konnten. Gleich darauf kamen übermutige Meldungen, dass Severodonezk und Lisitschansk bald befreit würden, doch die Kräfte der Volkswehr reichen hier nicht aus um gleich zwei große Städte einzunehmen. Auch wenn die Schwäche der ukrainischen Armee an dieser Stelle verschiedene Angriffsmöglichkeiten eröffnet, so ist hier wichtig, dass ein großer Teil der Junta-Kräfte von Lisitschanks zu anderen Frontbereichen abkommandiert wurde – nach Debaltzewo und Jasinowataja, sowie nach Stschastje und Lugansk. Als Folge konnte eine Schwachstelle entdeckt und für einen Angriff ausgenutzt werden, der zu einem Riss in der Frontlinie führte. Dieser Angriff sowie die Sabotagehandlungen der Diversionstrupps an der Küste zeigen, dass der Feind nicht sehr tief steht und sobald die Frontlinie durchbrochen wird, sich weite Leerräume auftun, wo der Feind kaum Reserven hat. Da die Kräfte der Volkswehr noch nicht ganz ausreichen, führen solche Durchbrüche noch nicht zu definitiven Resultaten. Könnte man da mit 15-20 Panzern, genau so vielen Schützenpanzern sowie 200-300 Mann Infanterie durch, so könnte man im Rücken des Feindes Städte erobern, doch so weit ist es noch nicht.

Lugansk

Der Sturm auf Lugansk ist ist ohne Erfolg geblieben, der Feind wurde von Khraschewo zurück geschlagen. Bei Nowoswetlowsk hält er sich noch, doch es geht hier nur noch um Verteidigung. Die Volkswehr fährt Angriffe auf Lutugino und Stschastje. Sollten diese Orte fallen, würde das eine Katastrophe für die Belagerungstruppen vor Lugansk bedeuten. Diese würden in mehrere Teile zerteilt werden, wobei einige von denen faktisch bereits umzingelt sind. Heute wurde Wolnuchino vom Süden her angegriffen wobei die Diversionsgruppen der Volkswehr bis zu den Vororten von Lutugino vordringen konnten. Der Sinn der Kämpfe hier besteht darin, dass im Falle der Einname von Lutugino die Verbindungstrasse zwischen Lugansk und Krasnij Lutsch komplett befreit wäre, was die Handlungsfreiheit der Lugansker Volkswehr erheblich steigern würde. In dieser Hinsicht sind Lutugino und Debaltzewo Schlüsselpunkte im Verbindungsnetz dieser Gegend und somit hart umkämpft.

Übersetzung: Donbassfront – Original: Colonel Cassad


Video: Wollen Ukrainer Krieg? Stadträtin Victoria Shilova sagt: NEIN (DEU UT)


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