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„Givi“: „Ich glaube Chodakowsky kein Wort.“

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„Givi“: „Ich glaube Chodakowsky kein Wort.“

übersetzt von MATUTINSGROUP

Vkontakte, 18. Februar 2015 – 18:44 Uhr.-   Wortlaut des Interviews:

Pawel Gubarew: Ein ganzes Jahr war Alexander Chodakowsky im Informationsbereich der Republik nicht präsent. Aber jetzt stellt sich auf ein Mal heraus, dass er sogar den Donezker Flughafen sowie die gesamte Stadt vor einem Jahr befreit haben soll. Ich fand dafür keinerlei möglichen Beweis aus dem Sommer-Herbst 2014. Ihre Meinung ist diesbezüglich gefragt.

„Givi“: Ab 1. Mai 2014 befand ich mich in Slawjansk. Und erst im Juli haben wir uns nach Donezk zurückgezogen. Wir haben viele Menschen und viel Kampftechnik verloren. Aber zum Zeitpunkt unseres Rückzugs hielten die Kämpfer der Brigade „Vostok“ noch Karlowka, Awdejewka und die übrigen jetzt okkupierten Gebiete der Republik.

Dann, als ich mit der Verteidigung von Ilowajsk beschäftigt war und das Kommando an Wladimir Kononow ging, hat man heftig begonnen, diese Orte aufzugeben. Ich denke nicht, dass die normalen Kämpfer von „Vostok“ dies aus eigenem Antrieb gemacht haben. Ich bin überzeugt, dass sie einen Befehl befolgten.

Obwohl wir in jenen Momenten diese Territorien halten konnten, wo wir doch in Ilowajsk den überlegenen Kräften des Gegners standhielten, haben wir uns tatsächlich dort nicht verteidigt. Übrigens gab es beim Bataillon „Vostok“ sowohl Panzer als auch Artillerie. Wohin wurde dies alles abkommandiert?

Pawel Gubarew: Und wie konnte sich ergeben, daß „Vostok“ viel mehr von der ukrainischen Seite erbeutete Kampftechnik erhielt als Sie?

„Givi“: Wir standen in jenem Moment in einer Stoßrichtung. Und ich hatte eine ganze Kompanie an Kämpfern, was natürlich mit der Verantwortung für eine ganze Brigade nicht vergleichbar ist.

Die Technik, die wir erbeuteten, wurde gemäß Befehl des Verteidigungsministers der Volksrepublik Donezk zwischen den Einheiten aufgeteilt. Aber Genosse Chodakowsky meinte, dass für ihn ein Sonderstatus gilt und alles ihm gehört.

Dies ging bis zu Lächerlichkeiten. In Ilowajsk fuhren sie nur an die von uns erbeutete Kampftechnik heran und schrieben ihr „Vostok“ darauf, obwohl an diesen Kampfhandlungen die Brigade „Vostok“ gar nicht beteiligt gewesen war.

Pawel Gubarew: Im Sommer 2014 hörten alle sehr gut, daß Alexander Chodakowsky sagte, dass wir in die Ukraine zurückkehren sollen. Dies obwohl es in jenen Momenten schon klar war, wer da in Kiew an die Macht gekommen war. Was denken Sie darüber?

„Givi“: Ich bin ein Militär, der weit weg von der Politik ist. Aber wenn Chodakowsky so etwas gesagt hat, dann kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie unter seiner Führung Menschen dienen konnten. Offenbar wollen sie ja nicht der Volksrepublik Donezk dienen, sonst würden sie ins 11. Regiment übergeleitet sein, ihre Dienstgrade und Dienststellungen wären ihnen dabei erhalten geblieben.

Pawel Gubarew: Woher stammt das viele Geld bei Chodakowsky?

„Givi“: Ich bevorzuge es, nicht in der „schmutzigen Wäsche“ herumzukramen. Dafür gibt es die Geheimdienste, sofern sie sich auch darin zurechtfinden.

Ich meine, wenn ein Mensch Geld hat, sollte er auch der Republik helfen und ihr nicht schaden. Oder er packt seine Sachen und fährt auf die warmen Inseln. Dennoch wird der Genosse Chodawkowsky hier bleiben, solange für ihn keine andere Einheit eintrifft.

Pawel Gubarew: Wer wird den Befehl geben?

„Givi“: Sie wissen das schon bestens, das ist die ukrainische Seite. Ich hatte mit Alexander Chodakowsky mehrfach zu tun. Es ist ein Mensch, der in der SBU-Struktur gewachsen ist. Und mir war es unangenehm, mit ihm zu tun zu haben.

Pawel Gubarew: Und woher wurde Chodakowsky überhaupt übernommen? Wie ist er hier erschienen?

„Givi“: In jenem Moment befand ich mich in Slawjansk, in der Einheit Strelkows. Deshalb kann ich diese Frage nicht beantworten. Ich weiß dies nicht.

Pawel Gubarew: Nachzufragen wäre noch über solche Dinge wie die Wegnahme von Autos, Kraftstoff, Business. Wie ist dies möglich?

„Givi“: Unseren Geheimdiensten steht da noch viel Arbeit bevor. Jetzt arbeiten sie gar nicht in jene Richtung. Für sie sind solche Kommandeure wie ich und Arsen („Motorola“) interessant.

Es gab so einen Fall, als sich mein PKW in der Reparatur befand. Ich hatte einen Geschäftsmann vor Ort, der die Republik Donezk unterstützt, gebeten, mir einen anderen PKW zu leihen. Er gab mir einen Lexus. Und 4 Tage lang verbreiteten sich im ganzen Internet Gerüchte darüber, was für ein Auto ich habe. Und als ich dem Besitzer seinen Lexus zurückgab und wieder auf meinen KIA umstieg, war dies für alle sofort uninteressant. Außer für die Genossen aus den Geheimdiensten.

Pawel Gubarew: Reden wir über den Flughafen. Bereits ein Jahr ist seit jenen furchtbaren Kämpfen vergangen.

„Givi“: Erinnern Sie sich noch an jene Episode,  wieviele von „Vostok“ dort bis zu unserer Ankunft sich ihre Hörner abstießen? Ganz zu schweigen vom 26. Mai. Aber dort gab es eine ganz andere Situation. Die Kämpfer führten den Befehl ihres Brigadekommandeurs Alexander Chodakowsky aus. Sie waren unschuldig.

Und als wir zum Flughafen kamen, überraschte mich am meisten, dass er insgesamt noch stand. Welche Kampfhandlungen gingen dort dann los? Am ersten Tag stürmten wir 35 % des Flughafens. Wir hätten mehr Geländegewinne machen können. Aber wir hatten Probleme mit unserer Kampftechnik.

Auch hatten die Kampfhandlungen erst dann angefangen, als die Kräfte der ukrainischen Seite unsere vielfach übertrafen. Genau im richtigen Moment kam in jener Situation „Motorola“ an. Und wir leiteten die Entfaltung der Offensive ein.

Im Dezember 2014 führte ich auf Befehl des Oberkommandos meine Einheiten heraus. Im Flughafen blieb nur Arsen, der dann mit Artillerie-Unterstützung in schweren Kämpfen den alten Terminal einnahm. Bei „Sparta“ gab es mal gerade insgesamt 20 Kämpfer.

„Vostok“ ist mit ihnen nicht in den Angriff mitgegangen, da sie keinen Befehl dafür seitens ihres Brigadekommandeurs hatten. Aber es muß ehrlich gesagt werden, daß einige Kämpfer Arsen sehr halfen.

Später haben sie mich wieder zum Flughafen abkommandiert. Und wir haben gemeinsam mit den Kämpfern von „Sparta“ und mit der Unterstützung wiederhergestellter Panzer den gemeinsamen Sturmangriff auf den neuen Terminal begonnen.

„Vostok“ hatte die Aufgabe, die Verteidigungslinie zu halten, den Gegner nicht in unseren Rücken vordringen zu lassen. Dann jedoch auf einmal sind sie auf uns von hinten losgegangen. Auf der Putilow-Brücke im Nebel fuhren ukrainische Panzer raus und eröffneten das Feuer.

Und immer wenn wir dafür Erklärungen forderten, äußerte Chodakowsky, dass er uns keinerlei Rechenschaft schuldig sei. Deshalb kann ich sagen, dass „Sparta“ und „Somalia“ den Flughafen Donezk eingenommen haben. Der Tower wurde von Abchas eingenommen, als jene andere Einheit erschien.

Pawel Gubarew: Aber würden Sie jetzt Chodakowsky glauben?

„Givi“: Nein. Kein Wort.

Pawel Gubarew: Ein ehemaliger „Vostok“-Kämpfer, der mich bat, seinen Namen nicht zu nennen, erzählte eine Geschichte von gewissen Panzern, die von hinten vordrangen. Er behauptete, dass sie absichtlich durchgelassen worden waren. Ist dies die Wahrheit?

„Givi“: Aller Wahrscheinlichkeit nach, ja. Wir bekamen deutliche Informationen von der militärischen Aufklärung darüber, dass in Awdejewka Einheiten des Panzerbataillons „Wölfe“ standen. Und an jenen Panzern war die Aufschrift „Wölfe“ zu lesen. Was heißt, daß sie dort durchgelassen worden waren.

Pawel Gubarew: Wie ist so etwas möglich?

„Givi“: Und wer führte wohl nach Ihrer Meinung später die Säuberung durch? Arsen war dann verwundet. Ich habe die Infanterie übernommen. Und mit uns ging ein Offizier von „Vostok“, Deckname „Krim“. Er scharte seine Kämpfer um sich und kam mit uns. Aber alle übrigen Kämpfer von ihnen wurden in der Stellung belassen.

Erst später haben sie begonnen, verwundete ukrainische Kämpfer gefangenzunehmen, als wir die ukrainischen Truppen Richtung Spartak trieben. Aber sie beteiligten sich überhaupt nicht an den Kampfhandlungen.

Ich sage nichts gegen die normalen Soldaten, die Befehle ausführen. Ich meine die Offiziere.

Pawel Gubarew: Und verließen viele Kämpfer „Vostok“?

„Givi“: Offen gesagt, nein. Sie wurden einfach auf nachgeordnete Einheiten aufgeteilt. Und Chodakowsky werden jetzt nur sehr wenige Leute Glauben schenken. Jetzt bereitet er sich auf die Wahlen vor. Das macht alles verständlich. Aber auch wir werden nicht schweigen.

Pawel Gubarew: Als Sie sich im Juli 2014 nach Donezk zurückzogen, herrschte volles Durcheinander. Konkret waren dies jene Momente, als Strelkow und Chodakowsky, milde ausgedrückt, über die weiteren Handlungen stritten.

„Givi“: Strelkow traf dann die richtigen Entscheidungen. Er wollte alle Einheiten vereinen. Aber „Vostok“ wollte keinen Kontakt mit uns herstellen, sondern diesen Kontakt mit allen Mitteln verhindern.

Und jetzt erzählen sie, wie sie den Flughafen eingenommen haben. Wo sie doch besser erzählen sollten, wie sie Awdejewka „heldenmütig“ aufgegeben haben und die Burschen an den Blockstellen im Stich ließen. Und warum bei „Vostok“ soviele Gefangene waren. Weil einfach ihr Kommandeur die Situation nicht erfaßte und keine richtige Entscheidung treffen konnte.

Pawel Gubarew: Vor ca. einem Jahr begann die Vereinigung der Einheiten. Der Regierungschef der Volksrepublik Donezk, Alexander Sachartschenko, sagte damals, daß die Armee einheitlich sein soll. Und was geschah anschließend?

„Givi“: Sie verstehen, daß einige Menschen ihre Einheiten als eigenen Schutz behalten wollten. Aber Alexander Sachartschenko schuf die einheitliche Armee, in der es Dienstvorschriften und Befehle gibt, die umzusetzen sind.

Pawel Gubarew: Und hast Du einen Schutz?

„Givi“: Nein. Wofür denn?

Pawel Gubarew: Und was willst Du in der Zukunft?

„Givi“: Die Republik befreien, den nächsten Dienstgrad erreichen, und am Ende heiraten.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=O7hASXTV2z8

Quelle: https://vk.com/wall10352774_61894

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