Igor Strelkows Pressekonferenz am 28. Juli 2014
DIE ZUMEIST ABGEWEHRTE LETZTE UKRAINISCHE OFFENSIVE
übersetzt vom Russischen ins Englische von Gleb Basov
übersetzt vom Englischen ins Deutsche von Jens-Torsten Bohlke
Donezk, 28. Juli 2014, Slavyangrad.org.-
Igor Strelkow: Sieben warten nicht auf Einen … so, hier kommt, wie es gelaufen sein wird … [tief Luft holend]
Ich wusste nicht, dass meine bescheidene Person so populär ist …
So, in Kürze. In Kürze. Ich werde mich kurz fassen. Und gut, wer mich hören will und wer nicht, das macht für mich keinen Unterschied mehr.
Schwere Kämpfe an vielen Fronten
Igor Strelkow: So, die Volksmiliz war heute in schweren Kämpfen im Gebiet der Städte Schachtjorsk, Tores, Snjeschnoje, im Gebiet des Saur-Mogila, im Gebiet der strategischen Höhe 198,3 und im Gebiet von Marinowka und Stjepanowka engagiert. Die Kämpfe waren äusserst hart. Mittels Schlägen aus dem Süden und aus dem Norden versucht der Gegner derzeit, die Einkesselung der Donezker Gruppierung der Volksmiliz zu vollenden.
Zur Stunde gehen die direkt zwischen Schachtjorsk und Tores stattfindenden Gefechte weiter. Die Volksmiliz greift den Gegner an, versucht ihn am strategisch wichtigen Kontrollpunkt Nummer 20 an der T-Kreuzung zwischen Tores und Schachtjorsk aufzureiben.
Ich kann sagen, dass der Gegner heute in diesen Gefechten eine Zahl gepanzerte Waffen eingesetzt hat, die selbst mir ungewöhnlich hoch erscheint. Im Klartext, ca. 200 oder gar 250 gepanzerte Fahrzeuge waren im Einsatz. Um ehrlich zu sein, ich habe Schwierigkeiten bei der Einschätzung, wieviele gepanzerte Fahrzeuge der Gegner heute im Gefecht eingesetzt hatte. Ich wiederhole, gleichzeitige Angriffe wurden heute vom Norden und vom Süden her geführt. Die Angriffe wurden auf Snjeschnoje, Tores, Schachtjorsk, Saur-Mogila, Stjepanowka und Marinowka gerichtet.
Die ukrainische Offensive ist abgewehrt worden
Igor Strelkow: Im Ergebnis der schweren Kämpfe ist die Mehrzahl der gegnerischen Angriffe abgewehrt worden. Bei Marinowka wurden drei Offiziere der ukrainischen Streitkräfte gefangen genommen, und ein Panzer und zwei Schützenpanzerwagen BTR’s wurden zerstört. Der gegnerische Angriff auf Stjepanowka wurde auch abgewehrt. Und Stjepanowka bleibt unter unserer Kontrolle.
Zur Stunde geht ein schwerer Kampf um Saur-Mogila los. Dennoch bleibt Saur-Mogila in den Händen der Volksmiliz. Auch abgewehrt wurden die gegnerischen Angriffe auf die strategische Höhe 198,3. Sie liegt südlich der Ortschaft Dubrowka, welche ebenfalls in unseren Händen bleibt und auch direkt ca. 200 Meter entfernt vom Territorium Russlands ist.
Beweis für schwarzhäutige Söldner in Neurussland
Igor Strelkow: Im Verlauf der Gefechte wurden 4 Panzer und 4 Schützenpanzerwagen zerstört, welche allesamt ausbrannten. Unter den Getöteten waren Söldner der schwarzhäutigen Rasse. Wenn jemand von der Seite Kuybyschews her dorthin gelangen kann, ist der Kommandeur der örtlichen Volksmiliz darauf vorbereitet, für Videoaufzeichnungen die Körper getöteter Söldner zur Verfügung zu stellen. Sie liegen immer noch unberührt auf dem Gefechtsfeld. Vor allem, damit sie auf Video aufgezeichnet werden können. Wie jemand es anstellen kann, dorthin zu gelangen, ist seine eigene Sache. Ich gebe hier diesbezüglich die Informationen.
Nicht zum ersten Mal haben wir Informationen über in geschlossenen gepanzerten Fahrzeugen sitzende Söldner. Aber jetzt haben wir die Gelegenheit, dies jemandem zu zeigen. Wenn jemand dorthin fährt, es warten dort Menschen auf euch. Ich weiss aber nicht, ob ihr unterwegs dorthin ukrainischen Truppenverbänden begegnen werdet, oder ob sie euch beschiessen werden. Aber wer sich dorthin begibt, wird diese Aufnahmen machen können.
Der Gegner beginnt sich derzeit zurück zu ziehen
Igor Strelkow: Wie ich schon erwähnte, gab es ein schweres Gefecht im Gebiet zwischen Schachtjorsk und Tores. Wir setzten sieben oder acht gepanzerte Fahrzeuge ausser Gefecht dort, bis zu dieser Stunde. Ich bin ausserstande hier zu sagen, wieviele genau zerstört wurden, neben einer grossen Zahl von gegnerischen Soldaten. Unsere Verluste liegen leider bei insgesamt 30 Mann an Toten und Verwundeten. Gut, der grössere Teil der Anteil Verwundeter ist. Die Kämpfe dort dauern an. Wir erwarten die Wiederherstellung der Kommunikationsverbindung zwischen Schachtjorsk und Tores vor Eintritt der Nacht. Da der Angriff von beiden Seiten kommt, hat der Gegner bereits den Rückzug eingeleitet. Sie ziehen sich auch aus Saur-Mogila, Stjepanowka und Marinowka zurück.
Die Lage in Gorlowka
Frage: Wie ist die Lage in Gorlowka?
Igor Strelkow: In Gorlowka geht der schwere Kampf weiter. Zur Stunde habe ich keine weiteren Informationen über Gorlowka. Ich kam gerade aus Schachtjorsk zurück und habe noch nichts weiter erhalten.
Frage: Sie haben gesagt, dass Igor Besler sich aus Gorlowka zurückgezogen hat.
Igor Strelkow: Ich werde diese Information nicht kommentieren.
Die Aussichten für die Volksmiliz
Frage: Können Sie kurz zusammenfassen, wie die Lage ist, und was die Aussichten in diesem Moment sind?
Igor Strelkow: Ich werde unsere Aussichten nicht einschätzen, weil nicht alle operativen Sachen klar sind. Ich werde nur dies sagen: Der Gegner wirft jetzt alles in das Gefecht. Und zwar alles, was er aufbieten kann, um die Einkesselung der Volksmilizgruppierung bei Donezk zu vollenden.
New York Times fragt über die Boeing MH17 der malayischen Fluggesellschaft
Frage (in schwer akzentbelastetem Russisch): Herr Strelkow, von der New York Times Zeitung, haben Sie auf das Flugzeug der malaysischen Fluggesellschaft geschossen?
Übersetzer: Haben Sie auf das Flugzeug der malaysischen Fluggesellschaft geschossen?
Igor Strelkow: Ich diente gegenwärtig lediglich als Wehrpflichtiger bei den ukrainischen Luftverteidigungskräften. Und in der Tat nur als ein Soldat in einem Wachregiment, mit der Bewachung eines Luftverteidigungssystem betraut. Wenn Sie so glauben, dass ein Soldat eines Wachregiments, der nie etwas anderes als ein automatisches Gewehr gesehen hat, ein Flugzeug beschiessen kann …
Frage: Aber was ist mit Ihren Männern?
Igor Strelkow: Ich hatte nie irgendwelche „Buk“-Systeme unter meinem Kommando. Darüber hinaus und dementsprechend konnte ich meinen Männern nicht einen Befehl gegeben haben, auf das Flugzeug der malaysischen Fluggesellschaft zu schiessen.
Intensivierung der ukrainischen Offensive und die OSZE-Vertreter
Igor Strelkow: Irgendwelche weiteren Fragen? Zwei oder drei Fragen noch, und ich höre auf.
Frage: Igor Iwanowitsch, Donezk 24 hier. Steht nach Ihrer Meinung die Verstärkung der Angriffe durch das ukrainische Militär in Beziehung mit der Ankunft der internationalen Beobachter, die zum Schauplatz der Katastrophe gelangen müssen? Sie sehen, es ist so geschehen, dass sie ihre Kräfte nach Schachtjorsk an genau dem Tag der Ankunft der internationalen Beobachter bewegt haben.
Igor Strelkow: Gut, zugegeben, sie begannen ihre Offensive am Vorabend der Ankunft der Beobachter. Und die Bewegung Richtung Schachtjorsk begannen sie am Abend zuvor. Sie marschierten die ganze Nacht und kamen bei ihren Stellungen morgens an. Ich werde mir nicht anmaßen zu beurteilen, ob dies mit dem Eintreffen der OSZE-Vertreter in Beziehung gestanden hat oder nicht.
Möglicherweise stand es damit in Beziehung. Oder vielleicht wollten sie ihre herausragenden Erfolge demonstrieren, weil sie hofften, die Kontrolle über Schachtjorsk und Tores im Lauf des einen Tages übernehmen zu können.
Gerüchte, dass Donezk geräumt werden wird
Frage: Igor Iwanowitsch, eine Frage. Ich verbrachte zwei Tage nahe Peski und fuhr dann zu den verwundeten Kämpfern in das Krankenhaus. Sowohl dort unter den in Peski Tag und Nacht kämpfenden Einheiten und da im Krankenhaus arbeitet jemand sehr hart am Verbreiten des Gerüchts, dass das Krankenhaus evakuiert wird und Strelkow die Räumung von Donezk vorbereitet. Ich frage nach Ihrer offiziellen Antwort darauf.
Igor Strelkow: Dies bedeutet, dass das Krankenhaus teilweise evakuiert worden ist. In der vorigen Nacht wurden 120 unserer verwundeten Kämpfer in das Territoriums Russlands evakuiert. Da ich die Möglichkeit nicht ausschliessen kann, dass Donezk von allen Seiten her belagert werden wird, muss ich folglich die Sicherheit meiner verwundeten Genossen gewährleisten.
Daher wurden sie in der vorigen Nacht evakuiert und erreichten die Grenze zu Russland ohne Zwischenfall. Ein Teil des medizinischen Personals und die Wacheinheit, die sie begleitete, sind ebenfalls auf dem Territorium Russlands. Der Kernbereich des medizinischen Krankenhauspersonals verbleibt im Krankenhaus und führt weiterhin seine Aufgaben aus. Alle Chefarztchirurgen bleiben auf ihren Posten.
Frage: Ist somit im Klartext keine Rede von einem Rückzug aus Donezk?
Igor Strelkow: Heute, gestern und in der letzten Nacht sind Einheiten der Volksmiliz aus Donezk verlegt worden, und zwar in recht grossem Umfang, um an einem Gegenangriff bei Schachtjorsk teilzunehmen. Nach Erfüllung ihrer zugewiesenen Aufgaben werden sie nach Donezk rückkehren. Von den Tatsachen her sind sie bereits auf dem Rückweg hierher.
Weiterer Kommentar zur Boeing MH17 der malaysischen Fluggesellschaft
Frage: Igor Iwanowitsch, es ist sehr wichtig für die weltweite Öffentlichkeit, Ihre Meinung zum abgeschossenen Flugzeug zu wissen. Es ist sehr wichtig, dass sie eine Art Kommentar zum abgeschossenen Flugzeug abgeben.
Igor Strelkow: Ich kann keinen Kommentar darüber abgeben, weil ich nicht weiss, wie und auf welche Weise das Flugzeug abgeschossen wurde. Ich weiss nur, dass es abgeschossen worden ist. Und das ist alles. Nur eine Sache kann ich sagen: Meine Untergebenen hatten keinen Anteil daran, es abstürzen zu lassen.
Frage: Und was ist mit Igor Besler?
Igor Strelkow: Nein, Igor Besler ist derzeit in Gorlowka. Das Flugzeug wurde woanders abgeschossen.
Die russische Unterstützung für die Volksmiliz
Frage: Igor Iwanowitsch, welche Art Unterstützung für Ihre Einsätze erhalten Sie derzeit aus Russland?
Igor Strelkow: Vorrangig moralische Unterstützung. Was sonst?
Pressekonferenzleiter: Meine Herren, Danke! Ich gab Ihnen schon Antworten auf diese Fragen.
Quelle:
Video: https://www.youtube.com/watch?v=wNku0tn_amI
http://slavyangrad.org/2014/07/29/igor-strelkov-press-conference-july-28-2014/
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