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Igor Strelkow – Wir schufen eine gesellschaftliche Kraft, die einen „Palastputsch“ verhindern kann

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Frontkorrespondent und Volksmilizkämpfer Gennady Dubowoj interviewte Igor Strelkow

Wir schufen eine gesellschaftliche Kraft, die einen „Palastputsch“ verhindern kann

übersetzt von MATUTINSGROUP

Novorossia.pro, 09. Februar 2016 – 00:57 Uhr.-   Die Einrichtung des „Komitees 25. Januar“ aus einer Gruppe patriotisch eingestellter Menschen verursachte eine Menge Kontroversen und Fragen nicht nur in Rußland, sondern auch auf den Territorien der Volksrepubliken. Über die möglichen Drehbücher für die Entwicklung Neurusslands, den Zweck des Komitees, warum es in Rußland einen „Palastputsch“ geben könnte,- darüber äußerte sich Igor Strelkow als einer der Gründer des Komitees und Führungspersönlichkeit der Bewegung „Neurussland“.

Frage: Igor Iwanowitsch, ich habe nur drei Fragen, die an Sie zu stellen mich Einwohner aus dem Donbass gebeten haben.

Neurussland fand nicht statt. Es ist offenkundig, daß dazu alles gesagt worden ist. Um es im Februar ohne einen einzigen Schuß zu errichten, begannen Sie den aktiven bewaffneten Kampf im Donbass unter Anwendung der Taktik der „vielen kleinen Slawjansks“ in den anderen Regionen der Ukraine. Jetzt sind beide Republiken im Embryonalzustand als eingefrorene Staaten.

Ich sehe dieses Drehbuch: Eine „5. Kolonne“ aus der Russischen Föderation versucht mit Unterstützung der USA, gesellschaftliche Spannungen in Rußland zu erzeugen. Anschließend wird es in Ergänzung zu den Fronten in Syrien und im Donbass einige weitere Fronten im Kaukasus und in Mittelasien geben. Indem die Ukraine dies ausnutzt, wird sie Neurussland zerschlagen.

Wie wahrscheinlich ist dieses Drehbuch nach Ihrer Meinung?

Igor Strelkow: Sie haben die Lage richtig eingeschätzt. Dank der Handlungen der 5. Kolonne innerhalb der russischen Regierung sind Neurussland und der „russische Frühling“ völlig eingefroren!

Wie lange dies so sein wird, dies werden die Geschichte und die Zeit zeigen. Derweil ziehen wir uns an allen Fronten zurück. Sogar jene versuchsweisen Ansätze einer Rückkehr zur Souveränität, die im Frühjahr und Sommer 2014 aufkamen, sind alle verwässert worden und fallengelassen worden. Und der „Frühling“ macht den Weg für ein brutales „Einfrieren“ frei.

Jawohl, es gibt eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass unsere „lieben Kiewer Partner“ auf Geheiß der USA genau in dem Moment angreifen werden, wenn es für sie am gewinnbringendsten sein wird bzw. sie denken, daß sie siegen können, daß sie den Donbass ohne russische Untersützung zerschlagen können, und zwar schnell und demütigend für Russland.

Möglicherweise können sie angreifen, auch um eine umfassende Systemkrise in Rußland einzubringen, als Kontrast, um zu provozieren. Denn sie haben sich seit Herbst 2014 auf den Krieg vorbereitet und bereiten sich weiterhin darauf vor.

Möglicherweise können sie angreifen, auch um eine umfassende Systemkrise in Rußland einzubringen, als Kontrast, um zu provozieren. Denn sie haben sich seit Herbst 2014 auf den Krieg vorbereitet und bereiten sich weiterhin darauf vor.

Doch lösche ich nicht aus der Agenda, auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist, jenes andere Drehbuch, gemäß welchem Putin begreifen wird, daß Neurussland und Rußland für ihn die letzte Grenze sind. Und um diese Grenze zu halten, müssen sie den liberalen Teil in ihrer Umgebung loswerden und einige wahrhaftige Patrioten holen. Leute, die nicht für Geld mit dem Patriotismus verbunden sind, wenn ich das mal so sagen darf.

Leider, wie ich zuvor sagte, ist die Hoffnung immer weniger vorhanden, gibt es immer mehr Gaidar-Forums, mehr Kudrin und Gref im Fernsehen, werden Chodorkowsky und Konsorten zunehmend umarmt. Da die gesamte Entwicklung in Richtung auf eine Wiederholung der Ereignisse in Kiew im Winter 2014 und am Ausgang der Ereignisse des Februars 1917, des Augusts 1991 verläuft, dürfte dieser einstweilige Kurs immer weitergehen …

Trotz all dem glaube ich dennoch, daß der Sieg möglich ist. Das einzig diesen Sieg Erleichternde hätte 2014 geschehen können und wird vorbei sein. Es wird blutig werden und schwere Kämpfe mit sich bringen. Leider nicht nur in Neurussland. Ich hebe hervor, daß dies geschehen kann, wenn wir in derselben Richtung weitermachen.

Frage: Jetzt gibt es im russischen Informationssektor eine aktive Negativierung des Ansehens von Wladimir Putin. Wie in der Ukraine am Vorabend des Maidan in das öffentliche Bewußtsein eingehämmert worden war: „Die Erhebung gegen den Diktator ist unausweichlich.“

Ist ein Massenprotest der Russen möglich? Und was für Folgen hätte dies für Neurussland?

Als eine Option: Die Ukrainer würden bei diesem Deal die Durchsetzung der Vereinbarungen von Minsk zu ihren Bedingungen sogar ohne Krieg einfordern, d.h. die Übergabe des Grenzregimes an sie, und dann wären die Republiken am Ende …

Igor Strelkow: Auf Optionen läßt sich zahlreich spekulieren. Ich möchte eine Anmerkung machen. Es gibt keinen Volksaufstand in Rußland gegen Putin und wird keinen Volksaufstand in Rußland gegen die Regierung geben. Lediglich Vorbereitungen für einen Palastputsch gibt es. Das ist derselbe Weg, welcher Rußland stets zusammenbrechen ließ.

Möglicherweise wird ein Palastputsch von den Oligarchen befohlen und von den Feinden Rußlands ausgeführt, wo dann ein „Maidan“ mehr oder weniger massiv vorgetäuscht werden würde.

Es ist schwierig vorherzusagen, was überall geschehen wird. Aber klar ist, daß für Neurussland nichts Gutes dabei herauskommt. In einer Lage, wo zwei kleine Republiken vom Rest der Ukraine bekämpft werden, und zwar aufmunitioniert vom Westen, ist die Chance auf einen Sieg gering. Solche Chancen können sich nur in Verbindung mit einem Zusammenbruch der Ukraine eröffnen.

Aber sie wird gewiß nicht fallen, solange wir umsetzen, was von der USA vorbereitet worden ist. Dass die Ukraine als rostiges blutiges gezacktes Instrument gegen Rußland dient. Uncd wenn sie ausgedient hat, dann wird sie zerstückelt, entsorgt und weggegeben an die loyaleren älteren Verbündeten wie Polen, Ungarn, Rumänien.

Ich betone: Wenn man es strategisch sieht, hat alles erst angefangen. Wenn gelingen wird, jene Verschwörung zu zerschlagen, die sich offenbar gebildet hat und sich weiterhin in Russland entwickelt,- wenn gelingen wird, den Lauf der Ereignisse in einer beliebigen Etappe zu stoppen: auf der Stufe der Vorbereitung, auf der Stufe der offenen Aktion und auch in der Etappe, wenn sie sich halten werden, wenn sie schon gesiegt haben, kann alles zurückgedreht werden. Die Hauptsache, damit sich im Kreml diejenige Regierung mit Putin oder ohne Putin durchsetzt (leider muß man auch dies schon so sagen), die die Souveränität Russlands schützen wird, diese Souveränität verteidigt, bereit ist, jenen Teil des russischen Volkes zu unterstützen, den sie gewaltsam von Rußland abtrennten.

Dann kann man alles ändern. Der gesamte Verrat an Russland ist stets im Kreml geschehen. Mit dem Kreml soll die Wiedergeburt des Landes anfangen.

Wir hatten mit Ihnen persönlich die Illusion, dass 2014 diese Veränderungen angefangen haben. Leider haben wir uns mit Ihnen geirrt. Was bedeutet, daß uns noch ein langer, schwerer, und wahrscheinlich blutiger Weg bevorsteht. Aber der Sieg ist möglich.

Frage: Igor Iwanowitsch, einige Einwohner der Republiken reagierten auf Ihre Teilnahme am „Komitee 25. Januar“ mit Befremden und selbst bis hin zu beinahe Verratsvorwurf. Weil alle Einwohner der nichtbesetzten Donbass-Gebiete Wladimir Putin als den einzigen Garant für die Sicherheit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk verinnerlichen, des Rudiments Neurusslands.

Und sie sind überzeugt davon, daß uns ohne den derzeitigen Präsident der Russischen Föderation niemand stützt. Sie, als ein Mitglied dieses Komitees, offen in Opposition zum russischen Präsident, bringen sich selbst in eine komplizierte Lage …

Igor Strelkow: „Offen in Opposition“ ist Ihre persönliche Meinung?

Frage: Nein, das Volk nimmt es so auf. Ich bin nur der Übermittler.

Igor Strelkow: Sagen Sie mir,- wenn eine normale schwarze Katze die Verkörperung übler Geister und Hexengestalten herbeirufen soll, würde es dann die Haltung des Volkes verändern, wenn die Katze keine normale Katze mehr wäre? Oder kann sie tatsächlich dämonische Züge annehmen und kann Geister spielen?

Ich sehe keine Opposition gegenüber Putin im „Komitee 25. Januar“. Obwohl wir konkret in der Opposition demgegenüber sind, daß der Präsident das Land auch in den Abgrund führt. Was er gerade jetzt tut, ist eine Kapitulation gegenüber „den westlichen Freunden“ und der Beginn, vor der Ukraine zu kapitulieren. Da wird derzeit bereits kapituliert, denn konkret 2014 war notwendig, Kiew zu befreien, in extremen Fällen Charkow und Odessa zu erreichen.

Die Republiken Donezk und Lugansk zu retten,- Entschuldigung, dies ist kein Sieg im Licht der Wirtschaftskrise und des entfesselten inneren und äußeren Kriegs gegen Rußland.

Nochmal. Wir stehen in Opposition zu Putins heutigem Kurs. Was aber nicht heißt, daß wir bereit wären, uns mit den Zerschlagern des Staats zu vereinen. Unsere Position ist nicht mit den Protesten gegen Wladimir Putin verknüpft.

Im Gegenteil, wir äußern einfach eine Tatsache: Der Präsident der Russischen Föderation wird fallen. Wir werden nicht daran teilnehmen. Sondern, wenn wir stark genug sind, werden wir dem entgegenwirken.

Und daß wir einige Propagandisten beschreiben, Entschuldigung für den Ausdruck, sofern sie lauthals brüllen, daß wir keine Truppen schicken sollten, daß die Ukraine von selbst zusammenbricht, und daß dies eingefroren werden wird und damit alles bestens sein würde. Und jetzt sind sie überzeugt, daß Strelkow der Abschaum ist, die Opposition ist, daß er gerade einen „patriotischen Maidan“ vorbereitet.

Aber die wirklich den „Maidan“ hervorgebracht haben, sitzen in der Regierung der Russischen Föderation, in der Präsidialverwaltung, schreien ihre ausländischen Fluchwörter, versprechen die Rückgabe der Krim an die Ukraine, rufen zu neuen liberalen Reformen auf, und ihre bezahlten Medien schweigen über sie.

Wir nahmen unseren Mut zusammen, um uns direkt zu äußern: Ein erheblicher Teil des Präsidentenumfelds kämpft derzeit gegen den Präsident und gegen sein Land. Diese Leute sind Verräter aller Art, im übertragenen Sinn wie auch als Personen. Aber weil wir es wagten, dies auszusprechen, nennen sie uns nun Verräter und Betrüger. „Haltet den Dieb“, schreit der Lautstärkste. „Wer?“ Richtig, der Dieb, um „ein Schnippchen zu schlagen“ und straflos davon zu eilen.

Hier stehen wir mit dem „Komitee 25. Januar“ und sollen das Subjekt einer solchen „Übersetzung von Strelkow“ sein. Da überrascht nichts. Und nichts ist daran schlimm. Wir fürchten weder Kritik noch Verleumdung.

Dies aus einem guten Grund: Wir werden nicht zu den Wahlen gehen und sind nie dorthin gegangen. Wir machen nur, was wir für nötig halten. Ob wir persönlich am Ende beliebt sind oder nicht, das ist überhaupt nicht wichtig.

Nun, natürlich schon, wenn die Leute erfahren, warum wir sie zusammengebracht haben. Warum wir ihnen die Wahrheit sagen und das Volk auf die Zeit vorbereiten, wenn die Feinde die Masken fallenlässen und der Freund des Präsidenten sein ärgster Feind wird. Erinnert sei an Poroschenko, der unter Janukowitsch Außenminister war.

An diesem Punkt müssen wir dem Präsident helfen, den Staat zu erhalten, was 1991 nicht funktionierte, als alle für die Beibehaltung der UdSSR waren, und eine Gruppe von Verschwörern aus dem Politbüro leicht und ohne Versammlung und ohne jeglichen Widerstand ihre Verschwörung durchzog.

Wir versuchen derzeit, diejenige gesellschaftliche Kraft zu schaffen, die der Verschwörung standhalten wird.

Frage: Danke. Sie antworteten mehr als verständlich. Ich bin sicher, daß man Ihnen zuhören wird.

Igor Strelkow: Ich hoffe, daß wir voneinander gehört haben und voneinander hören werden. Ich hoffe auch, Gennady, daß Sie in unserer Mitte sein werden. Das ist meine aufrichtigste Hoffnung …

Anmerkung von Gennady Dubowoj:

PS. Viele, von den einfachen Soldaten und Journalisten bis hin zu den gut bekannten Kommandeuren und aktiven Leuten sprachen in der Periode der Geschichte von Slawjansk und eine lange Zeit danach über Strelkow mit einer anscheinend ehrlichen Hochachtung. Aber jetzt zugunsten von Karriere-Interessen und Politik kippen sie Fäkalien über ihm aus. Nichts ist übler und anrüchiger als die Verleumdung, die Täuschung, die Sünde des käuflichen Judas.

Die Nichtteilnahme an den von Igor Strelkow geleiteten „Komitee 25. Januar“ abgehaltenen Veranstaltungen ist für mich dasselbe wie die Aufgabe des von Gott mir auf dem Gefechtsfeld gegebenen Kommandeurs. Dies wäre Desertieren. Ich bin aber weder ein Verräter noch ein Fahnenflüchtiger.

Der nächste Punkt. Die Rufe der 5.Kolonne und ihrer zahlreichen angelockten Trolle hinsichtlich einer Vorbereitung von Strelkows Verbündeten auf einen „patriotischen Maidan“ entlarven sich selbst. Da wird ein psychologischer Mechanismus der Projektion ausgelöst: diejenigen, die Maidaner, die den Schock einer Erschütterung der Regierung brauchen, schreiben ihre eigenen Absichten ihren Gegenspielern zu.

Erzeugt von den liberalen Trolls und einigen scheinbar patriotischen Medien wird über die Anschauungen und Ziele der Teilnehmer am „Komitee 25. Januar“ fabuliert, was viele ehrliche patriotische Bürger irregeführt hat. Wie bei den ukrainischen Ereignissen haben subjektiv einige gute Absichten, aber objektiv malen sie alle Strelkow schwarz und sind selbst vom Wesen her freie Agenten der 5. Kolonne.

Der Zweck des „Komitees 25. Januar“ ist nicht destruktiv, sondern rein schöpferisch.

„Wir sagen ein standhaftes ‚Nein!‘ zu den Dingen, die seinerzeit mit der Sowjetunion getan wurden sowie der Tatsache, daß sie dies mit Rußland tun wollen“, dies erklärt das Wesen und die Handlungen von Igor Strelkow und seinen Verbündeten. „Wir werden die entschiedensten Gegner aller destruktiven pro-westlichen Kräfte in der russischen Politik sein.“

Die grundlegende Ideologie des Komitees umfaßt drei Konzeptlinien: Irredentismus, die Wiedervereinigung aller russischen Volksangehörigen in einem Staat und einen gesunden Nationalismus, Anti-Liberalismus, das Bekämpfen aller Formen des finanzwirtschaftlichen und sonstigen Parasitentums, die Schaffung von Bedingungen für die Durchsetzung der bisher nur deklarierten (oder ignorierten) Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit und die reale Teilnahme des Volkes an der Regierung; auf die Zukunft Ausgerichtetes wie arbeitsparende Hochtechnologie, innovative Produktion, Freisetzung der Energie der russischen Bürger für freies Schöpfertum in jedem Tätigkeitsbereich.

Wir dulden nicht das Ausharren in patriotischer Phraserei und Gerede vom Dasein im Rohzustand einer Kolonie, aber wir brauchen nicht und bringen nicht pro-westliche Agenten für Tumulte hervor.

Wir brauchen ein großartiges Rußland – das Land der Helden und der Schöpfer.

Quelle: http://novorossia.pro/strelkov/1607-my-sozdali-obschestvennuyu-silu-sposobnuyu-protivostoyat-perevorotu.html

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