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Colonel Cassad, Expertenmeinung, Geopolitische Analyse, ISIS, Kommentare & Analysen, Syrien/Russland

Russlands Einsatz militärischer Aufklärungstechnik in Syrien – Die geheime Waffe Russlands gegen ISIS

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Der US-amerikanische Artikel „Secret weapon of Russia against ISIS“ („The National Interest“, U.S.) von Joseph Trevithick analysiert die Präsenz der russischen Geheimdienste in Syrien und die von ihnen eingesetzte militärische Aufklärungstechnik

Russlands Einsatz militärischer Aufklärungstechnik in Syrien

von Joseph Trevithick, Freelance Contributor at War is Boring
von Coronel Cassad, 15. Oktober 2015 – 18:36 Uhr
übersetzt von MATUTINSGROUP

Die geheime Waffe Russlands gegen ISIS.

Ein wichtiger Teil des schnellen Stationierens der Streitkräfte Moskaus in Syrien sind die Mittel der elektronischen Spionage geworden. Das ist ein System der elektronischen Aufklärung. Die Aufklärungsflugzeuge spüren Kampfziele auf und präzisieren die Luftangriffe.

Am 30. September begannen russische Kampfbomber und Kriegsschiffe mit Luftschlägen über das gesamte Territorium des sich im Krieg befindenden Landes. Am 17. Oktober kündigte der Kreml an, dass als Teil der einsetzenden Offensivhandlungen von vier Kriegsschiffen der Kaspischen Flotteneinheit ca. 30 Mittelstreckenraketen abgeschossen wurden, die einfach den Luftraum von Iran und Irak passierten und ihre finalen Zielobjekte trafen.

Offenkundig wurden seit dem Beginn der Kampfhandlungen russische Spionageflugzeuge und andere Mittel der geheimdienstlichen militärischen Aufklärung eingesetzt.

„Gezeigte frühere Videos bestätigten die Zerstörung von Technologie-Einheiten durch ISIS, während sich jetzt das Abfangen des Funkverkehrs der Kämpfer und anderer Informationsquellen durch die militärische Aufklärung bestätigt,“ besagt der Begleittext des offiziellen Videos vom Verteidigungsministerium Russlands auf YouTube am 5. Oktober. Das Video zeigt, wie der Fronteinsatzbomber SU-24 angreift (NATO Fechter „Schwertfechter“ codiert).

„Im Gebiet der Ortschaft Cafer-Avid beschossen 2 SU-25 (so im Text – ungefähr Hrsg.) ein Feldlager des IS, worin sich laut abgefangenen Funkmeldungen ausländische Kämpfer befanden“, twitterte tags darauf Russlands Regierung.

Sowohl Moskau als auch die genannten Medien gaben vom Aufklärungsapparat bereitgestellte Bilder in soziale Netzwerke, laut denen das russische Aufklärungsflugzeug Il-20M (NATO-Kodifizierung Blesshuhn „Blesshuhn“) über das Schlachtfeld geflogen war. Gebaut auf der Grundlage des Turbo-Prop-Flugzeugs Il-18 sind diese Vier-Motoren-Flugzeuge ungefähre Entsprechungen der strategischen Aufklärungsflugzeugs-RC 135 im Einsatz der US-amerikanischen Luftwaffe.

Der unabhängige Journalist David Lanciotti (David Cenciotti), machte seine Anmerkungen zu ihrer Verlegung und äusserte sich zu einigen Funktionen der II-20 in seinem Blog. Laut dem Flugspezialist führte das russische Flugzeug Luftangriffe durch: „Zusätzlich zu den 28 Kampfflugzeugen kamen im Iran über den internationale Flughafen namens Basil al-Assad an Bord eines militärischen Transportflugzeugs Il-76 in der vergangenen Woche in Syrien stationierte Angehörige der russischen Luftwaffe mit mindestens einem Aufklärungsflugzeug Il-20 an. Und selbst wenn die Satelliten-Aufklärung ihre Präsenz im Parkplatzgelände des Flughafens bei Latakia noch nicht entdeckt hat, ist nach Angaben einer unserer Quellen das Spionageflugzeug Il-20 in Syrien zur Unterstützung der russischen Luftwaffengruppe eingetroffen. Die Il-20 ist eine Plattform für die Aufklärung mit funkelektronischer Ausrüstung: eine Antennen-Anlage, ein Infrarot-Scanner und optische Sensoren, eine Radarstation, Seitensichtgerät und ein satellitengestütztes Kommunikationssystem für den Datenaustausch in Echtzeit. Dieses Flugzeug ist das Hauptaufklärungsflugzeug im Dienst der russischen Luftwaffe.“

Candiotti wies darauf hin, dass die Il-20 in der Regel über der Ostsee vor die Transponder fliegen. Als Ergebnis gab es mehrere Zwischenfälle gefährlicher Annäherungen im Luftraum mit Zivilflugzeugen. Und solche Zwischenfälle am Himmel über Syrien können in Anbetracht des Flugverkehrsaufkommens ebenso gefährlich sein. Aber Spionagetechnik ist nicht das einzige Geheimdienstmittel, das Russland derzeit nach Syrien entsendet. Anfang Oktober berichteten eine Reihe von russischen Medien, dass das Aufklärungsschiff „Wassili Tatischew“ zur Unterstützung Syriens unterwegs war.

Dies wurde schliesslich auch durch die amtliche syrische Nachrichtenagentur aus Damaskus „Damaskus Syrian Arab News Agency“ an die Öffentlichkeit gebracht. Laut russischen militärischen Quellen fuhr das russische Schiff „Wassili Tatischew“ von der Ostsee in das östlichen Mittelmeer.

Wie durch eine militärische Quelle in Kaliningrad in einem Interview mit Journalisten am Montag erklärt wurde, wurde das Schiff an die Küste Syriens entsandt, wo es die Gruppe von Schiffen im östlichen Mittelmeer zur Verstärkung der Gruppe der Seestreitkräfte gemäß den Zielstellungen als seinen Zweck erreichen wird. Die Mannschaft wird die Lage im Luftraum überwachen, und zwar sowohl in Syrien als auch in allen angrenzenden Ländern und über ihren Hoheitsgewässern, fügte die Quelle hinzu. Sie wies darauf hin, dass eine ähnliche Kampagne für die Aufklärungsschiffe der Baltischen Flotte als normal betrachtet und auch routinemäßig durchgeführt wird, um die Situation zu verfolgen und zu überwachen. Die Quelle betonte, dass sie seinerzeit „erfolgreich den Krieg in Jugoslawien verfolgte“.

Trotz dieser Versicherungen, ist die Präsenz vor Ort von „Wassili Tatischew“ alles andere als einer Routine-Fahrt. 7 Schiffe für Sondereinsätze wurden für die sowjetische Marine in den 1980er Jahren gebaut, 864 (Design Code „Meridian“, NATO Kodifizierung – Vishnya), Sie sind so ausgestattet worden, dass sie den Funkverkehr und andere Informationsmethode der elektronischen geheimdienstlichen Tätigkeit abfangen. Da Moskau den Einsatz von elektronischen Aufklärungsdaten hervorhebt, ist es unwahrscheinlich, dass Schiffe mit einem Hubraum von 3,4 Tonnen nur kamen, um die Situation zu überwachen.

Russland hat die Regierung Syriens lange mit der Bereitstellung von Daten aus der elektronischen Aufklärung unterstützt. Das sogenannte „Center“ – Im Oktober 2014 behaupteten Kämpfer der Freien Syrischen Armee in einem YouTube-Video, dass sie ein gemeinsames russisch-syrischen Zentrum für funkelektronische Aufklärung, das sogenannte „Center“, eingenommen hätten.

Eine unabhängige Organisation The Oyrx Blog verfolgte und analysierte die Beiträge in den sozialen Medien über den Syrien-Konflikt und untersuchte dieses Video sehr detailliert: Am „5. Oktober 2014 hatte die Freie Syrische Armee ein elektronisches Aufklärungszentrum eingenommen, welches gemeinsam vom russischen elektronischen Geheimdienst, Osnaz GRU, und einem der syrischen Geheimdienste genutzt wurde. Das Zentrum befand sich nahe al Hara. Es war von großer Bedeutung für das Assad-Regime, weil es das Abfangen und Dekodieren des von allen Rebellengruppen in Syrien geführten Funkverkehrs betrieb. Dies deutet darauf hin, dass die von den Russen mit Hilfe des Zentrums gesammelten Informationen, zumindest ein Teil davon, verwendet wurden, um eine Serie von Morden an Rebellenführern durch den Einsatz von Luftangriffen zu begehen.

Übersetzung von einem ab 3:08 beginnenden Fragment: „Richtlinie der Geheimdienste vom 31. Mai zum Abfangen und Aufzeichnen des gesamten Funkverkehrs der Terrorgruppen, unterschrieben von Brigadegeneral fudeu a Nazir (Nazir Fuddah), Kommandeur des ersten Zentrums“.

Um für Syrien und den Iran die Informationen über die Lage im Mittleren Osten zu gewährleisten, erweiterte und modernisierte Russland kürzlich Einrichtungen. Nach der Modernisierung, die von Januar bis Mitte Februar durchgeführt wurde, war das Zentrum wie verlautet fähig zur Durchführung von Einsätzen, die das gesamte Israel und Jordanien sowie große Teile von Saudi-Arabien umfassen. Es wird berichtet, dass die Modernisierung in Reaktion auf die von Irak geäusserten Bedenken erfolgte, dass das Zentrum sich zu sehr auf den syrischen Bürgerkrieg konzentriert und den von Israel durchgeführten Geheimdienstaktivitäten nicht die angemessene Aufmerksamkeit zukommen lässt. Aus diesem Grund wurde an den Stützpunkt neue Ausrüstung geliefert und nach zusätzlichen Mitarbeitern gesucht. Da bei der Einnahme der Basis nur stationäre abgenutzte Geräte gefunden wurden, gibt es keinen Zweifel, dass die modernere Ausrüstung und das russische Fachpersonal bereits von der Basis evakuiert worden waren.“

Übertragen Sie die Kreml-Aufklärungsflugzeug Il-20 und das Senden einer Aufklärungsschiff „Wassili Tatischew“, offenbar, kompensieren den Verlust von Land Basen. Was immer es war, in der nahen Zukunft die russische System der elektronischen Intelligenz, kein Zweifel, wird sehr aktiv beteiligt werden

Die Verlegung des Aufklärungsflugzeugs II-20 und Entsendung des Aufklärungsschiffs „Wassili Tatischew“ kompensiert für den Kreml offenbar den Verlust von Bodenstützpunkten. Gleich aus welchem Grunde,- demnächst wird das russische elektronische Geheimdienstsystem zweifelsfrei sehr aktiv beteiligt sein.

Joseph Trevithick (Trevithick Joseph)

Originalpublikation: http://www.nationalinterest.org/blog/the-buzz/russias-secret-weapon-against-isis-electronic-spies-syria-14024?page=2

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Oryx-Blog: http://spioenkop.blogspot.be/2014/10/captured-russian-spy-facility-reveals.html

Quelle: http://colonelcassad.livejournal.com/2421415.html

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