Coronel Cassad: Kurz das Wichtigste
von Coronel Cassad
übersetzt von MATUTINSGROUP
Livejournal, 15. August 2015 – 15:32 Uhr.- Kurz das Wichtigste:
1. Zu den Offensivfähigkeiten der Junta: Zur Zeit liegt das maximal Mögliche für die Junta bei einer militärischen Handlung bis zu einer Tiefe von 15-20 km. Ihr Hauptproblem ist ein katastrophaler Mangel bei den Fahrzeugen (auch wegen der gewaltigen Verluste 2014 ist die Lage ähnlich bei der Kampftechnik), was die Mobilität ihrer Truppen und vor allem der Kräfte aus dem Hinterland vermindert.
Die kürzlichen Verweise auf britische LKW-Lieferungen oder die Ankündigung des militärischen Oberkommandos der Junta über eine grosse Zahl von Kampftechnik, welche sie bis Jahresende erbringen will, widerspiegelt die bekannten Probleme, die die Offensivfähigkeiten der Junta dramatisch vermindern, und wo sie eilig Lösungen herbeizuführen versucht, so dass man einen Umschlag für diesen Nachschub im Hafen von Odessa und an den westlichen Grenzen der Ukraine erwarten kann.
Jedoch kann man bei der derzeitigen Truppengruppierung der Streitkräfte der Ukraine, welche jetzt den Stellungskrieg führt, versuchen, die Einsätze vor Ort bezogen auf die Auswirkung auf die massgeblichen Ortschaften zu führen, die in der dürftigen Aktionstiefe liegen. Das sind Telmanowo, Dokutschajewsk, Slawjanoserbsk, Pantelejmonowka (um Gorlowka von Donezk abzuschneiden).
Die Kampfhandlungen gehen weiter im Bezirk Bjelaja Kamenka, Starognatowka und Nowaja Laspa, offensichtlich als ein Versuch zum Abtasten der Kräfte, wobei das Oberkommando der ukrainischen Streitkräfte die Konterangriffsmöglichkeiten der Streitkräfte Neurusslands einzuschätzen versucht, wenn es vor Ort Offensivhandlungen führt. Unter dem Aspekt der verfügbaren Kräfte können sie das versuchen. Für komplexere und umfassendere Handlungen auf strategischer Stufe ist das Kräfteverhältnis für die Junta ungünstig vom Wesen her, was es wahrscheinlicher werden lässt, dass die weiteren Gefechtshandlungen seitens der Junta vor allem auf der operativ-taktischen Ebene entfaltet werden.
2. Zwei Quellen besagten, dass im Juni bei Marinka der Verlust aus über 100 getöteten Personen bestand. Das Vorgehen dort fand ohne Koordinierung mit dem Stabskommando statt und war „eine örtliche Initiative“, welche als Durcheinander von verschiedenen Einheiten geführt wurde, woher die fragwürdigen Resultate auf beiden Seiten an über 300-350 Getöteten herrühren, und einige Hunderte wurden verwundet von der Volksrepublik Donezk beim Angriff auf eine Stellung und ein Stück ihres Territoriums in den Vororten von Marinka. Auf dem Höhepunkt dieses Geschehens war dies ein ganz ernsthafter Versuch.
3. Wir erfuhren von der Geschichte des berühmten Feldkommandeurs „Mongol“ der Volksrepublik Donezk, welcher im Mai in Donezk in Kerkerhaft wegen „illegalem Waffenbesitz“ einsaß,- namentlich für ein Maschinengewehr, welches er noch 2014 Borodaj übergeben hatte. Einige in sein Eintreffen dort verstrickte Einzelpersonen sitzen bereits ein, aber die Menschenrechte werden weiterhin eingekerkert, auch wenn er aus der Volksrepublik Donezk nirgendwohin zu gehen bereit ist und weiterkämpfen will. Nachts überdecken Papiere das Thema.
Im Staatssicherheitsministerium werden Festnahmen erwartet. Die derartige „Inspektion“ lässt die simple Tatsache anerkennen, dass etliche Sicherheitsbehörden und Regierungsstellen der Volksrepublik Donezk voller Leute mit „ukrainischer Vergangenheit“ sind, die gewöhnliche Opportunisten und gegnerische Agenten sind.
4. Zu „Voentorg“, sofern sie funktioniert. Ich unterstütze keine Offenlegung von Details über ihre Tätigkeit vor dem Ende des Kriegs. Ihre Arbeit ist ein Kennzeichen der Beurteilung der Lage in Moskau, und in welche Richtung sie sich derzeit bewegt.
Im Momenbt geht es um „den Zusammenbruch der Lage in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk“. Ganz das Gegenteil ist der Fall.
Bei Sachartschenko arbeitet derzeit intensiv eine Gruppe „freundlicher Menschen“. Das Meiste der militärischen Prozesse in der Volksrepublik Donezk wird im Armee-Apparat versteckt.
Nicht einbezogen ist die rückwärtige Versorgung. Auch „Wostok“ wird in verschiedene Truppenteile aufgeteilt werden, um bei den Regierungsstellen der Volksrepublik Donezk gewisse militärische Kräfte getrennt vom Armeekörper zu belassen.
Zu den Gerüchten über den Abzug schwerer Kampftechnik aus den Volksrepubliken nach Russland haben 3 verschiedene Quellen diese Information dementiert.
5. Bei „GA“ schreibt man, dass „Krot“ in die Volksrepublik Donezk zurückgekehrt ist. Aber dann, wenn er angekommen ist, steht man davor, die Stellung einzunehmen.
„Krot“ ist der ehemalige Kommandant von Konstantinowka und ein Stellvertreter von „Gloomy“, welcher dazumals Petrowsky in der Volksrepublik Donezk überdauerte und Chef der militärischen Aufklärung gewesen ist. Dies ist prinzipiell ein gutes Zeichen, insbesondere vor dem Hintergrund einer Reihe jüngster Skandäle um Alexandra Fillipowa und den Querelen im russischen Sicherheitsapparat der Volksrepublik Donezk, welche sich offenbar ihrer Lösung nähern.
6. Hinsichtlich der Zukunft der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, so weit ich es weiss, könnte das schlecht aussehen. Aber jetzt gibt es verschiedene Drehbücher für die Zukunft der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, welche entschieden wird. Und es gibt jene, die in der Presse genannt werden, aber auch diejenigen, die nicht breit diskutiert werden.
Jedoch ist auch nicht ausgeschlossen, was mit Struktur- und Personalveränderungen verbunden ist, dass dies beide Republiken betreffen wird. Ich kann sagen, dass fast alle Drehbücher die Zukunft des Donbass getrennt von der Ukraine und von Russland vorsehen.
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