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Novorussia – Der Kampf geht weiter! Igor Strelkow: „Man kann nicht den Donbass verlieren und Russland retten“

Novorussia – Der Kampf geht weiter!

Igor Strelkow: „Man kann nicht den Donbass verlieren und Russland retten“

übersetzt von MATUTINSGROUP

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Livejournal, 31. Juli 2015 – 04:51 Uhr.-   Die Medien danken dem etwas verblassten einstigen Verteidigungsminister der Volksrepublik Donezk, Igor Strelkow, der zuweilen mit bedrohlich klingenden Verlautbarungen vor die Journalisten tritt und eine neue Eskalation des ukrainischen Konflikts sowie die weitere Verkomplizierung der Beziehungen mit dem Westen vorhersagt. Ein weiteres Auftauchen dieses „Falken“ wurde diesmal auf der Krim vom Reporter von Znak.com wahrgenommen.

Ziemlich lakonisch, deutlich von den aufblitzenden Kameras und der immer gleichen Art der Fragen ermüdet und gereizt erschien der ehemalige Verteidigungsminister der Volksrepublik Donezk und Führer der Bewegung „Neurussland“ vor den Korrespondenten der Krim auf einer Pressekonferenz in Simferopol. Doch so viele Foto-Blitze und Fragen gab es gar nicht.

Den einstigen Militärangehörigen, welcher eine Schlüsselrolle auf der Krim und im Donbass spielte, will Moskau lieber ruhig stellen, wenn nicht gar aus der Geschichte zu tilgen versuchen. Zumindest will man seine Anwesenheit in der Öffentlichkeit derzeit minimieren.

„Wir (die Bewegung „Neurussland“ – Korr.) nutzen keinerlei staatliche oder öffentliche Zuwendung, denn solche Mittel sind uns momentan nicht zugänglich. Und wir haben beinahe keinerlei Hilfe von denjenigen Leuten, die über Geld verfügen. Leute, die einem erstklassigen Torwart für Chelsea 5 Millionen Pfund Jahresgehalt zahlen und Stadien für 500 Millionen Pfund bauen, helfen uns in keiner Weise. Als ein patriotisches Geschäft existieren wir insoweit nur zumindest auf dem Papier, wir sehen davon aber nichts“, sagte Strelkow.

Mit seiner Frau kam er auf die Krim. Während sie sich an der Schwarzmeerküste erholt, wurde Strelkow von einem Kandidaten für den Sowjet aus der „Veteranenpartei Russlands“ den Medien vorgestellt. Der Kandidat trat äusserst eloquent auf. Ihm war die unangemessen pompöse Rhetorik auch ohne den traurigen Strelkow offenbar peinlich. Und als ein junger Mann verzweifelt gestikulierte, Stalin zitierte und für alle Politiker einen Lügendetektortest forderte, wurde der einstige Führungsmann der Volksrepublik Donezk richtig wütend.

Strelkow konstatierte, dass er jede politische Ambition ablehnt. „Ich habe kein Verlangen, in irgendeiner Form an ein Parlamentsmandat zu geraten. Und zwar aus einem einfachen Grund. Ich denke, dass ich mich für diese Tätigkeit nicht eigne. Ich habe keine politischen Ambitionen. Momentan finde ich mich selbst nicht bereit für irgendeine politische Tätigkeit. Dies insbesondere im derzeitigen System, wo man herumzurennen hat und nachzuweisen hat, dass man kein Kamel ist,- sozusagen im übertragenen Wortsinn sich in seiner Selbst-Promotion engagiert.“

Strelkow hatte auch die Fragen der Journalisten satt, welche versuchten, eine neue Sensation zu erheischen: „Ich werde keine Sensation aufmachen. Ich bin kein Verkäufer von Sensationen. Ich kam hierher mit einer bestimmten Absicht und einer spezifischen Aufgabe, und darüber möchte ich sprechen. Ich habe keine Lust, die Öffentlichkeit zu schockieren und Shows zu organisieren. Ich weiss nicht, was dies erbringt“, so der verstimmte einstige Feldkommandeur.

Er sprach generell nur ungern, versuchte sich vor der Presse wegzudrücken. Die Krim-Regierung wurde von ihm nicht kritisiert. Aber über das Schicksal des Donbass sowie die Politik Moskaus sprach er klar und direkt mit fester Stimme: „Der Donbass ist so eine lange Zeit in den Krieg gezogen worden durch die Aktivitäten der 5. Kolonne, die immer noch den Kreml unterläuft.

Die Vereinigten Staaten haben sich für die Strategie des Abnutzungskriegs gegen Russland entschieden. Die Gelegenheit für Russland, seine gesamten Streitkräfte einzusetzen, ist nicht gegeben. Aber zugleich werden bei provokatorischen Handlungen Dutzende, Hunderte, Tausende von Menschen umgebracht, gibt es Dutzende, Hunderttausende von Flüchtlingen. Dies ist eine permanente Taktik. Sie werden den Zeitpunkt gemäß den inneren Veränderungen in Russland abwarten, während in Anbetracht der internationalen Sanktionen und der internationalen Blockade die Aktivitäten der 5. Kolonne darin bestehen, Moskau zuzureden zu einer Kapitulation. Das ist ihre von ihnen beschlossene Taktik.

Zugleich bereiten sie ständig den Krieg vor. Seit dem Sommer des vergangenen Jahres sind sie nicht einen einzigen Tag bereit für den Frieden gewesen. In der Ukraine gibt es die ständige Welle der Mobilmachung, die Erhöhung der Militärausgaben, die Aufblähung und Umschulung der Armee,- was alles kontinuierlich abläuft.

Wie man weiss, hat der Herr gesagt, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen! Auf die Worte soll man nicht schauen. Diese ganze Friedensrhetorik, muss ich sagen, ist schon sehr limitiert und völlig anders als die Praxis.

Die Ukraine ist kriegsbereit. Sie bereitet den Krieg vor. Sie erwartet zu siegen. Und sie schlägt gegen den Donbass zu, sobald sie meint, stark genug dafür zu sein. Und alle, die die Vereinbarungen von Minsk fördern, welche im Donbass grundsätzlich zu recht ein Verrat genannt werden, sind als Menschen entweder Idioten oder Feinde oder bewusst agierende Schädlinge, und zwar entweder gekauft oder aus ideologischen Gründen heraus.“

Strelkow ist sich sicher, dass man nicht den Donbass verlieren und damit Russland retten kann. Desweiteren steht auf der Liste der Verlust der Krim dann an. „Die angelsächsische Politik, und da spreche ich als Historiker mit Grundkenntnissen und vom Hobby her, war stets beständig“, so Strelkow. „Die Angelsachsen pressten ihrem Gegner immer ein kleines Zugeständnis nach dem anderen ab. Und sie hörten nie eher auf, bevor der Feind völlig vernichtet war.

Macht man beim Donbass Zugeständnisse, wird Russland gezwungen werden, die Krim aufzugeben. Russland wird weiter unter Druck gesetzt werden.

Sie werden stets ihr Ziel verfolgen. Nur mit Stärke, mit Zuversicht und mit der Bereitschaft zu einer harten Auseinandersetzung kann man etwas bei den Angelsachsen und ihren Politikern erreichen. Solange Moskau nicht begreift, dass es dazu keine Alternativen gibt, dass Moskau nur das Recht einer bedingungslosen Kapitulation oder einer Niederlage eingeräumt wird,- und solange es den Wunsch nach einer Kapitulation mit ehrenvollen Bedingungen in Moskau gibt, wird es weiterhin diese verwaschene Politik geben.

Das Schicksal des Donbass liegt in den Händen Russlands. Schützt Russland den Donbass, wird den Donbass eine glänzende Zukunft erwarten. Dies ist eine wunderbare Gegend mit einem guten Volk, welches nicht weniger gut als das auf der Krim ist und sich möglicherweise noch mehr dafür einsetzt, mit Russland vereinigt zu werden.“

Beim Sprechen über die Wirtschaftssanktionen und den Druck auf Russland verglich Strelkow den Donbasskrieg mit dem 2. Weltkrieg: „Am 22. Juni 20141 gab es keine Frage über die wirtschaftlichen Verluste. Sie waren gewaltig. Ich vergleiche die Situation, wenn Leute anfangen mir zu erzählen, dass der Donbass uns kostenmäßig teuer zu stehen kommt und dies daher eine Torheit wäre. Das ist so, als ob man 1943 gesagt hätte: ‚Genosse Stalin, lasst uns nicht die Ukraine freikämpfen. Denn es wird teuer werden, sie zu reparieren.‘

Das ist eine Region mit 7 Millionen Menschen. Und für mich sind 7 Millionen an russischem Volk wichtiger als das Einkommen von Deripaska oder Abramowitsch. Es gibt da eigentlich keine Vergleichbarkeit. Dies ist der Unterschied zwischen der Galaxie und dem Atom.

An erster Stelle müssen die Interessen des Volkes und dann erneut die Interessen des Volkes stehen. Und wenn da derzeit versucht wird, die Interessen des Volkes gegen die Erlöse aus den Rohstoffleitungen einzutauschen,- pardon, das sieht nur widerwärtig aus.“

Die Frage der verursachten finanziellen Verluste Russlands versetzte Strelkow in einen Zustand der Irritation. Und er brach abrupt die Gespräche mit der Presse ab.

Aber auf die Bitte wegen Fotografierens erwiderte er, wenn auch widerwillig: „Sie wollen ein Bild aufnehmen? Das können Sie. Hier ist ein Foto mit einem Bären, einem Löwen, hier das Foto der Kleinen …“, scherzte der ehemalige Führungsmann der Volksrepublik Donezk traurig.

Quelle: http://od-novorossia.livejournal.com/1035360.html

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