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„Alles, was jetzt passiert, wollte man in der NATO schon seit 15 Jahren“

„Alles, was jetzt passiert, wollte man in der NATO schon seit 15 Jahren“

von Coronel Cassad
übersetzt von MATUTINSGROUP

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Livejournal, 28. Juni 2015 – 11:58 Uhr.-   Im wesentlichen wird vor dem Hintergrund des Stellungskriegs im Donbass mit gestern den ganzen Tag lang geführten Angriffen und Gefechten und einigen dabei getöteten und ca. 15 auf beiden Seiten verwundeten Leuten sowie den in Gorlowka beim ukrainischen Artilleriebeschuss getöteten Zivilpersonen ein diplomatisches Patt aufrechterhalten, welches nicht nur von Drohungen begleitet ist, sondern von konkreten Schritten hin zu einer weiteren Eskalation des Konflikts. Die Gespräche über die Ukraine können überhaupt nichts lösen, denn das Problem steckt nicht nur und gar nicht so sehr in der Ukraine, sondern in den starken Widersprüchen in den Beziehungen zwischen Russland und der USA. Die letzte Verlautbarung ist sehr aussagekräftig.

Cohen: erstmals in ihrer Geschichte steht die NATO so dicht am Krieg mit Russland

Der US-amerikanische Historiker Stephen Cohen bemerkt, dass die USA erstmals schweres Kriegsgerät und US-Truppen dermaßen dicht an die russischen Verteidigungslinien bewegt. Die jüngste Entscheidung der USA und der NATO über die Stationierung von schweren Waffen nahe der russischen Grenze kann als ein radikaler und rücksichtsloser Akt der Eskalation mit völlig falschem Vorwand bewertet werden, so äussert es der US-amerikanische Historiker von der Princeton Universität, Professor Stephen Cohen. „Alles, was jetzt passiert, wollte man in der NATO schon seit 15 Jahren. Carter steht derzeit buchstäblich gleichzeitig am Rande eines Kriegs mit Russland“, sagt Cohen und erwähnt, dass dies das erste Mal ist, dass die USA schweres Kriegsgerät und US-Truppen dermaßen nahe an die russische Verteidigungslinie bewegt.

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Laut dem Geschichtswissenschaftler muss die russische Regierung in dieser Situation etwas unternehmen. Aber in diesem Fall würde Washington eine Vergeltungshandlung vornehmen. Somit läuft das Spiel „Auge um Auge“ und „kann zu einer weiteren militärischen Zuspitzung und einer Entwicklung von Spannungen nach Art des Patts in der Kubakrise verlaufen“.

Cohen hebt hervor, dass der Westen in den jüngsten Jahren die Propagandaflut vergrösserte, um die Weltgemeinschaft davon zu überzeugen, dass Russland eine Bedrohung für alle baltischen Staaten darstellen würde. Dies wird von Leuten erledigt, die seit vielen Jahrzehnten einen Angriff auf Russland wollen.

Laut Cohen geht der NATO-Kurs längst über die Grenzen des Ukraine-Problems hinaus: „Es geht nicht um die Ukraine, die beschützt wird. Es geht um die NATO und die Erweiterung der NATO. Lasst uns dies erneut klarstellen: noch niemals waren die US-Streitkräfte physisch dermassen nahe an den russischen Grenzen. Niemals zuvor.“

Cohen bemerkt, dass die europäischen Länder, die die USA unterstützen, nicht vergessen sollten, dass die USA weder den Euro retten noch den niedergehende Wirtschaft der Europäischen Union auffangen kann oder billige Energierohstoffe in die EU liefern kann. Weshalb das Petersburger Internationale Wirtschaftsforum deutlich formulierte, dass trotz Washingtons Anstrengungen zur Isolierung Russlands Russland in das wirtschaftliche und politische Leben Europas integriert bleibt.

http://cassad.net/politika/geopolitika/13779-vpervye-v-istorii-nato-nastolko-blizko-k-voyne-s-rossiey.html – zinc

Kommentar von Coronel Cassad:

PS: Ach, so ist das alles. Der jetzige Pentagon-Chef lässt die „Falken“ vom Zügel wie ganz und gar nicht ein Chuck Hagel es tat. Er ist aktiv darin verstrickt, ein Konfrontationsdrehbuch durchzusetzen, welches bereits zum Beginn des Prozesses eines Zusammenziehens von US-Truppen an den westlichen Grenzen der Russischen Föderation geführt hat, was ganz der Linie der NATO-Erweiterer entspricht, womit das Vorhandensein der US-Truppen gerechtfertigt wäre, die so lange stationiert werden, bis sie damit aufhören werden.

Zu lasch der Eindruck von diesem Geschehen, welchen der einstige US-Botschafter in Russland, Michael McFaul, bemühte, als er sagte, dass nur Idioten Russland angreifen können.

„Die NATO hat keine Pläne, Russland anzugreifen

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Der frühere US-Botschafter in der Russischen Föderation gab seine Meinung hinsichtlich der Aussichten eines Kriegs zwischen Russland und der NATO im Licht der sich verschlechternden Lage um die Ukraine und die Stationierung von Truppen und schweren Waffen der US-Streitkräfte in Osteuropa bekannt: „Es ist unnötig, viel Lärm um die Stationierung der S-400 an den russischen Grenzen zu machen. Die NATO wird Russland niemals angreifen (…) die Russen sollten auch wegen der defensiven Waffen der NATO nahe der russischen Grenze entspannt sein, denn in Russland sagte man uns, dass es keine Pläne gibt, in die NATO-Länder einzudringen. Nur ein Idiot wird Russland angreifen. Zum Glück werden die NATO-Länder nicht von Idioten regiert.“

http://cassad.net/politika/geopolitika/13780-based-kruglyy-durak-napadet-na-rossiyu.html – zinc

Kommentar von Coronel Cassad:

PS. Klar ist, dass ein Angriff auf Russland militärisch einen kollektiven Selbstmord bedeuten würde. Aber es ist ganz deutlich, dass die US-Pläne zur Stationierung von Truppen nahe der Grenze zu Russland keine symmetrische oder asymmetrische militärische Reaktion durch eine Umgruppierung von Truppen und Waffen bekommen werden.

Jedoch hat die USA in der öffentlichen Politik auch eine Gruppe eiskalter Personen, für die ein militärisches Drehbuch keine Rolle am Rande spielt. Einer der Hauptredner dieser Fraktion ist der „liebenswürdige“ Senator John McCain.

„Die kollektive Schwäche in den USA und in Europa provoziert Russland zur Aggression“

Dies schreibt US-Senator John McCain in seinem Artikel in The Washington Post. Zuvor rief er wiederholt dazu auf, der Ukraine Waffen zur Bekämpfung der Milizverbände zu liefern. Die Miliz würde nach seinen Worten von Moskau unterstützt werden. Er drängte die USA und Europa, „das Scheitern der Vereinbarungen von Minsk anzuerkennen“ und „mehr zu tun“, um „der Aggression des revanchistischen Russlands“ zu begegnen.

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Laut McCain von letzter Woche trafen er und zwei anderen Senatoren sich mit Freiwilligen aus den ukrainischen Bataillonen in der Ostukraine. Bei jenem Besuch fand er irgendwie heraus, dass angeblich die Milizverbände ständig den Waffenstillstand brechen: „Ihr Appell ist klar für mich: Die Waffenstillstandsvereinbarung mit Russland ist eine Fiktion, aber die Unterstützung der USA zum Stoppen der russischen Aggression ist lebenswichtig.“ Im gleichen Artikel bemerkte McCain, dass während seiner Reise niemand ihn um eine Entsendung von US-Truppen gebeten hat. Die Ukrainer hoffen lediglich, dass die USA ihr „Arsenal für Demokratie“ wieder öffnen würden, welches „so oft einem freien Volk half, sich selbst zu verteidigen“, so schrieb dort jener US-Senator.

Laut McCain „ging Obama fehl“, als er sein Zögern gegenüber Waffenlieferungen an Kiew damit erklärte, dies „würde Putin weiter provozieren“. Der Senator glaubt, dass den russischen Präsident nicht Waffenlieferung provoziert, sondern „die Schwäche der kollektiven Reaktion“ in der USA und in Europa. McCain schreibt, dass es keine militärische Lösung des Konflikts in der Ukraine gibt. Jedoch gibt es militärische Mittel, um eine politische Lösung zu erreichen. Er bezeichnete Russland als „starkes, militärisch mächtiges Land“, welches angeblich „feindlich den USA und der Weltordnung gegenübersteht“, welche „die amerikanischen Führer nach dem 2. Weltkrieg zu retten versuchten“.

http://ria.ru/world/20150627/1093343899.html – zinc

„Die Führer der Ukraine beschreiben die Strategie des russischen Präsidenten Wladimir Putin als wie im Computerspiel Pacman, indem er in das Territorium der Ukraine beisst und lediglich kleinere Portionen herausbeisst, um keine starke internationale Reaktion zu verursachen“, sagt McCain. Wer konkret diesem Gedanken anhängt, hat McCain nicht berichtet.

http://rusvesna.su/news/1435440783 – zinc

Kommentar von Colonel Cassad:

PS. Faktisch nachdem Carter eingesetzt worden war, haben sich die Positionen von McCain und Konsorten sowie jenen Kreisen des von ihnen vertretenen militärpolitischen Establishments der USA erheblich verstärkt, und die Kritik am „schwachen Obama“ läuft unaufhörlich. Die letzte Entscheidung von Obama, zwangsweise die Legalisierung der Homo-Ehe weltweit auszudehnen, ist von den Republikaner-Falken kritisiert worden.

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http://www.gazeta.ru/politics/2015/06/26_a_6857617.shtml

Gleichfalls wurde vom republikanischen Lager auch Obamas Syrienpolitik kritisiert, die laut den republikanischen Senatoren zuviel Zeit damit verbrachte, um Assad zu stürzen, anstatt sich stärker auf das Kalifat zu konzentrieren.

http://www.ntv.ru/novosti/1262641

Überall bleibe Obama dabei, einen härteren Kurs in den Beziehungen mit Russland sowie eine aggressivere Aussenpolitik abzulehnen. Diesbezüglich können wir jetzt sagen, dass die Beziehungen zwischen Russland und der USA sich nach dem Ausscheiden von Obama weiter verschlechtern werden, weil alle Hauptfavoriten des US-Präsidentschaftswahlkampfes gegen Russland einen sehr viel härteren Kurs als Obama einnehmen.

Kanada reagiert auf dieses Geschehen nicht, teilt aber weiter aus. Gestern verkündete Kanada ein langfristiges militärisches Unterstützungsprogramm für die Junta in Kiew.

„An den verlängerten und umfassenden militärischen Aufgaben beginnt die Militärmission Kanadas in der Ukraine im September dieses Jahres tätig zu werden“

Stepan Poltorak, Verteidigungsminister der Ukraine, erklärte: „Die Regierung Kanadas hat 16 Millionen Dollars bereitgestellt. Im Rahmen der Mission im ukrainischen militärischen Ausbildungszentrum Yavorivsk in Kamenez-Podolsk kommen 200 kanadische Militärausbilder in den Einsatz. Sie werden Training für unsere Mot.-Schützendivisionen, Verbände der Ingenieure, Sanitäter und Militärpolizei durchführen. Und sie werden unsere Soldaten im Gebrauch von explosiven Waffen trainieren. Über den Einsatzzweck äusserte sich Kanadas Verteidigungsminister Jason Kenney. Ihm zufolge wird die kanadische Militärmission bis März 2017 in der Ukraine bleiben und unseren Streitkräften beim schrittweisen Übergang zu den NATO-Standards helfen.“

Kanadas Verteidigungsminister gab sich sehr interessiert an solcher Zusammenarbeit: „Gemeinsam mit unseren ukrainischen Freunden, unseren amerikanischen und britischen Partnern hoffen wir, dass dies kein kurzfristiges Programm werden wird. Es wird zur Verbesserung der ukrainischen Streitkräfte beitragen. Hinzu kommt, dass die kanadische militärische Präsenz auf dem ukrainischen Territorium äusserst symbolisch in dieser für die Ukraine schwierigen Zeit ist.“

„Sobald wir die Verhandlung des Vertrags abgeschlossen haben, führen wir dann die Aktionen für ein zusammenwirkendes Lernen aus“, sagte Stepan Poltorak, Verteidigungsminister der Ukraine.

http://ru.tsn.ua/politika/kanada-zapuskaet-masshtabnuyu-programmu-podderzhki-vooruzhennyh-sil-ukrainy-443088.html – zinc

Kommentar von Coronel Cassad:

PS. Derzeit in der düsteren Wirtschaftslage der Ukraine sind für eine Unterstützung eines weiteren Kriegs offenbar die Geldmittel vorhanden, und sie werden in kleinen Portionen ständig wiederkehrend in die Ukraine gegossen. In Reaktion auf all diese Gesten und Bedrohungen nannte das Aussenministerium gestern diesen Prozess militärisch unzureichend.

„Der Kurs der Ausdehnung der Infrastruktur der NATO nach Osten und der Stationierung des Militärs des Bündnisses nahe der Grenze Russlands ist gefährlich“

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Dies steht in der Verlautbarung des russischen Aussenministeriums nach dem Treffen der Verteidigungsminister der NATO-Staaten: „Der andauernde Kurs der Ausdehnung der Infrastruktur der NATO nach Osten, die wachsende militärische Präsenz des Bündnisses nahe der Grenze Russlands mit dem falschen Vorwand angeblich ‚aggressiven Verhaltens‘ unseres Landes ist keine militärisch angemessene Politik des Bündnisses, sondern finanziell kostspielig für die NATO-Mitlgliedsstaaten, und sie leitet die sehr notwendige Aufmerksamkeit und die Mittel weg vom Bekämpfen der vielfältigen realen Bedrohungen heutzutage wie denen des internationalen Terrorismus, des Drogenhandels, der Piraterie usw. Darüber hinaus kann diese offenkundige Rückkehr der USA und ihrer Verbündeten zu den Schemen des ‚Kalten Kriegs‘, welche die Spannungen zu eskalieren drohen und den Rüstungswettlauf anheizen, auf Dauer das Klima auf dem europäischen Kontinent vergiften.“

http://www.segodnya.ua/politics/pnews/v-mid-rf-uvideli-ugrozu-dlya-rossii-v-prodvizhenii-nato-na-vostok-627148.html – zinc

Kommentar von Coronel Cassad:

PS. Ich würde darauf wetten, dass wenn die USA nicht aufhören, und sie werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht damit aufhören, Russland seine Kampftechnik in den nächsten Wochen an seine Westgrenzen zu verlegen beginnen wird. Und dieser Prozess wird auch Belarus betreffen.

Was jetzt generell vonstatten geht, ist wirklich von den Parteigängern der NATO-Osterweiterung gesät worden. Dieser Prozess begann in den späten 1980er Jahren mit den Zugeständnissen von Gorbatschow und Schewardnadse. Seitdem wird auf die russische Grenze zugerollt, nicht nur in Gestalt der ehemaligen Sowjetrepubliken und in die NATO-Sphäre eingeschlossenen Satellitenstaaten, sondern auch in Gestalt der US-amerikanischen Truppen entlang der Grenzen mit Russland und seinen wenigen Verbündeten.

Quelle: http://colonelcassad.livejournal.com/2256677.html

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