Kriegstagebuch von Igor Korotschenko – Si vis pacem, para bellum
Verdeckt späht die NSA der USA Sie über Ihre Gadgets 24 Stunden täglich aus
von Igor Korotschenko
übersetzt von MATUTINSGROUP
Livejournal, 08. August 2015 – 17:40 Uhr.- Vor kurzem hat Kungurow einen Beitrag darüber veröffentlicht, wie eine unserer angesehenen russischen Organisationen mit einem Abkürzungsnamen aus 3 Buchstaben alles abhört, so als ob er dies alles angeblich aufgedeckt hätte. All dies ist fernab der Tatsachen.
Ich mache mir weitaus mehr Sorgen um die nichtrussischen Geheimdienste (ich vertraue den russischen Diensten). Aber die NSA arbeitet als globaler elektronischer Staubsauger und saugt derzeit alle durch ihre Supercomputer gehenden SMS, unseren Internetverkehr, unsere Handy-Kommunikation usw. in sich rein.
Wie kann man sich selbst vor der Überwachung durch den elektronischen Geheimdienst der USA schützen? Wenn sie ein einfacher Mann oder ein Blogger sind,- dann ist das ein Hammer! Sie sind nur dann nicht interessant, wenn sie absolut keinen Kontakt per Internet mit Menschen in den von ISIL kontrollierten Territorien haben. Haben Sie eine Geliebte, die in aller Stille ein Konto bei einer ausländischen Bank eröffnet und ein Appartment in Spanien oder Bulgarien gekauft hat,- ja um Gottes willen! Natürlich wird die NSA dies verfolgen, doch wird das keine Folgen haben.
Aber wenn Sie Zugang zu Informationen der Kategorie Staatsgeheimnis in der Politik, im öffentlichen Leben oder im politischen Journalismus haben, Sie ein engeres Familienmitglied von jemandem in einer wichtigen Regierungs- oder militärischen Funktion sind, Sie ein Abgeordneter oder ein grosser Geschäftsmann sind oder in Kontakt mit für den ausländischen Geheimdienst interessanten Personen stehen sollten,- dann Achtung! Alles, was Sie getan haben, gesagt haben oder Ihnen per E-Mail gesendet wurde, kann gegen Sie verwendet werden!
Wie können derlei Probleme vermieden werden? Nimm als Hintergrundbild Deines Laptops den Bildschirmschutz mit dem sowjetischen Plakat „Plaudertasche – ein Geschenk des Himmels für jeden Spion!“ oder „Achtung: Feind hört mit!“. Dies ist keine Paranoia, sondern eine durchaus sinnvolle Vorsichtsmassnahme. Vorgewarnt sein heisst vorbereitet sein! Erlegen Sie sich eine Selbstdisziplin auf! Seien Sie sich im klaren, dass alles, was Sie sagen, in andere Ohren weitergeleitet werden kann.
Die Perserkatze des britischen Botschafters
Während des „Kalten Krieges“ gab es einen britischen Botschafter in einem Land des sozialistischen Lagers, der die Perserkatzen liebte. So hat der KGB zu folgender Gemeinheit gegriffen.
Er bestach den Tierarzt. Und als die Katze von der Botschaft in eine Tierklinik zur Kastration gebracht wurde, implementierte ihr der Tierarzt unter ihrem Fell einen ferngesteuerten Sender. Der britische Botschafter diskutierte gerne geheimzuhaltende Angelegenheiten unter freiem Himmel im Garten seiner Residenz, wo er dachte, dass niemand zuhören würde. Und dabei lag seine übliche Lieblingskatze auf seinem Schoß.
In diesem Moment aktivierte das KGB-Kollektiv des stationären Beobachtungspostens die Abhörfunktion, die über den Funkverkehr durch die Katze das Abgehörte zum KGB übertrug, weil die Katze anfing, für die empfangenden und aufzeichnenden Menschen als Sender zu arbeiten. Sie sendete die Geheimnisse der britischen Politik auf einen Kassettenrecorder in ein Auto, welches in einer nahe gelegenen Gasse geparkt worden war.
Der einzige Nachteil war die begrenzte Energiequelle des Senders. Obwohl über die Fernsteuerung gewährleistet wurde, dass der Sender nur dann eingeschaltet war, wenn der Botschafter mit britischen Diplomaten und Gästen aus London im Garten saß, war der Akku bereits binnen zwei Wochen leer. So begann der KGB darüber nachzusinnen, wie man den Akku ersetzt bekäme. Und da bekam der Botschafter ein Rückruftelegramm nach Albion.
Um zu verhindern, dass die implementierte Abhörtechnik in die Hände des Feindes fiel, was ja für den KGB absolut unmöglich gewesen wäre, schaffte es der KGB irgendwie, die Katze über den Zaun der Botschaft zu locken und die Abhörtechnik unter ihrem Fell natürlich mit einer örtlichen Betäubung zu entfernen. Kaum war die Last von diesem Tier abgefallen, erfüllte es seine Umgebung mit wildem Geschrei und hastete zurück in den Garten der Residenz des Botschafters. Der Botschafter sorgte für Aufsehen. Allerdings gelangten die Briten erst Jahre später in die Erkenntnis der Wahrheit diesbezüglich, als dieser KGB-Einsatz vom Verräter Oleg Gordjewski ihnen offenbart wurde.
Heutzutage hat im Vergleich zu damals die Abhörtechnik einen Qualitätssprung gemacht. Ich rede da jetzt nicht einmal über die spezielle Einsatztechnik im Geheimdienstbereich. Sind Sie das Ziel operativen Interesses, spioniert Sie jedes Gadget, vor allem von Apple, 24 Stunden am Tag im Interesse der NSA der USA aus. Was Sie schreiben, Ihre Fotos, Ihre Berichte. Selbst wenn das Gadget ausgeschaltet ist. Sie werden auch von Google ausspioniert. Ich weiß es (dank Snowden!) und gehe philosophisch mit dieser Situation um.
Ich habe das iPhone 6 und einen dienstlichen iPad. Dort, wohin die Gadgets nicht mitgenommen werden müssen, miete ich mir so etwas. Und wenn ich sie bei mir haben, dann sollen sie doch spionieren! Solange ich in ihrer Reichweite bin, bespreche ich nichts Geheimes. Natürlich habe ich kein einfaches iPad, sondern eines mit verbessertem Schutz. Aber selbst dies ist doch keine Garantie für Abhörsicherheit.
Ich träume derzeit von dem guten alten einfachen Nokia. Mit ihm wie mit diesem iPhone 6 wäre kein Feind verbunden. Aber wo ist es heute?
1. Mein iPad. Wenn ich mich über die Außenpolitik der Vereinigten Staaten ärgere, spreche ich nahe meinem iPad davon, dass Russland als einziges Land der Welt seinen Angreifer zu radioaktiver Asche werden lassen kann. Faktsch als Zeichen von Respekt lud mich Botschafter Tefft zum Empfang zu Ehren des Unabhängigkeitstags der Vereinigten Staaten ein.
2. Ich schrieb in Livejournal einen Beitrag über den Panzer in Alabino mit der Aufschrigt „Nach Berlin!“. Ich erhielt eine Einladung zum Empfang in der Deutschen Botschaft.
3. Gestern erhielten wir eine Einladung zum Empfang in der Botschaft Polens. Die Iskanders?
4. Vor dem Beginn einer der Fernsehsendungen nutzte ich die Gelegenheit und instruierte Wadim Schirinowski über die vom iPad als Spionagegerät ausgehende Gefahr.
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